Remscheid Stadion weicht nur fürs DOC

Remscheid · Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz entschuldigt sich für missverständliche Aussage zur möglichen Nutzung der Flächen am Lenneper Stadion.

Das Lenneper Röntgenstadion wird in den Planungen der Stadt Remscheid nur für die Errichtung des geplanten Designer Outlet-Centers (DOC) abgerissen. Das betonte Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) gestern ausdrücklich gegenüber unserer Zeitung.

Er reagiert damit auf Pressemitteilungen der CDU und der Linken, die in Aussagen des OB in der Bergischen Morgenpost vom Dienstag eine Abkehr von bisherigen Versprechen erkennen. "Die Flächen am Stadion" würden für den - nicht erwarteten - Fall, dass die DOC-Pläne vor Gericht scheitern sollten, auf jeden Fall gewerblich genutzt werden, hatte Mast-Weisz auf Nachfrage der BM am Montag bei der Vorstellung des DOC-Koordinators Dietmar Klee erklärt.

Es ging dabei um die Zusagen, die die Stadt der Bezirksregierung in Düsseldorf gemacht hat, damit diese die bereits jetzt schon erfolgten Ausgaben für das DOC-Projekt genehmigt. Gemeint sind damit, wie die Stadt gestern erklärte, die Kanalverlegung im Bereich Kirmesplatz/ Rader Straße/Mühlenstraße, Straßenbaumaßnahmen im Zusammenhang mit der Kanalverlegung Schwelmer Straße/Hackenberger Straße, die Erstellung einer Stützwand an der Fun-Box, der Neubau des Feuerwehrgerätehauses sowie die Verlagerung der Katholischen Grundschule Am Stadion. Bei diesen fünf Maßnahmen handele es sich um "rentierliche Investitionen, die auch für den Fall, dass das DOC nicht gebaut wird, einer Nutzung bzw. Verwertung der städtischen Grundstücke zugutekommen".

"Flächen am Stadion" - darunter verstand der Lenneper Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) offenbar genau wie Fritz Beinersdorf (Linke) auch das Röntgen-Stadion selber. Er zeigte sich am Mittwochabend in einer schriftlichen Stellungnahme entsetzt über die Aussage des OB. Die CDU-Fraktion stehe zum DOC-Projekt und habe schweren Herzens dafür einen Stadionverkauf akzeptiert. Dass das Röntgen-Stadion in einem Plan B auch für einen Bau- oder Getränkemarkt weichen könnte, sei dagegen völlig inakzeptabel. Mit solchen Äußerungen werde das Vertrauen in die DOC-Pläne zerstört.

"Ich habe mich missverständlich ausgedrückt", sagte der OB. Die Zusage an die Bezirksregierung in Düsseldorf beziehe sich ausschließlich auf die Fläche der Katholischen Grundschule am Stadion. Damit diese schon jetzt in ihr neues Domizil in der früheren Pestalozzi-Schule umziehen konnte, hatte es einer Zusage an die Finanzaufsicht bei der Bezirksregierung bedurft, dass diese Fläche auf jeden Fall gewerblich genutzt wird - mit oder ohne DOC. "Dieses Thema ist mit der Politik seit September 2016 so abgestimmt." Auch der Kirmesplatz, so der OB, sei nur Gegenstand der DOC-Planungen. Andere Überlegungen gebe es nicht.

Die Linke, einzige Fraktion im Rat, die die DOC-Planungen ablehnt, hatte als erste auf die Aussagen des OB reagiert. Sie warf ihm "Wählertäuschung" vor. Da der OB gestern in Saarbrücken bei einer Tagung des Aktionsbündnisses "Für die Würde unserer Städte" weilte, übernahm der neue DOC-Koordinator Dietmar Klee gestern vor der Politik die von Kötter geforderte "Aufklärung" des Sachverhaltes.

(hr)
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