Anstoss Stocki und Bakies sehen Prügeleien

Nahezu alle wollten Fußball sehen, freuten sich auf den Wiederbeginn der Saison, waren gespannt darauf, wie sich der tabellarische David aus Remscheid beim Goliath in Baumberg aus der Affäre würde. Doch vor und nach dem Spiel bekamen unter anderem ehemalige Remscheider Fußballgrößen wie André Stocki und Uwe Bakies von Unbelehrbaren Kampfsport-Aktionen zu sehen, auf die man gerne verzichtet hätte.

Kurze Zeit, nachdem Remscheider Anhänger ins mitten in einem Wohngebiet gelegenen Stadion an der Sandstraße gekommen waren, gab es erste Zusammenstöße mit Baumberger Fans. Unter freiem Himmel flogen Flaschen und Fäuste, im Vereinslokal Mobiliar und Gläser. Und auch nach dem Spiel gab es Auseinandersetzungen. Nach Polizeiangaben stoppten Anhänger der Gastgeber den Remscheider Fanbus, um die Schlägerei fortzusetzen. Die Bilanz laut offiziellem Polizeibericht: ein verletzter Remscheider (blutendes Gesicht nach einem Flaschenwurf), ein verletzter Baumberger (Pfefferspray) sowie Ermittlungsverfahren gegen zwei Baumberger wegen gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Schuld, na klar, war wie immer der jeweils andere. Verlierer, auch klar, war wie immer der Fußball. Denn dass verängstigte Familienväter mit ihren Kindern vorzeitig das Stadion verlassen, weil sie nicht in Prügeleien geraten wollen, ist nicht akzeptabel und sorgt für keinen guten Ruf.

Seltsam war, dass es speziell im Stadion zu den Auseinandersetzungen überhaupt kommen konnte, warum die Fangruppen dort nicht von Anfang an getrennt wurden, dass es Bierflaschen und -gläser im Stadion gab und warum die Polizei erst spät in Erscheinung trat. So mussten wenige Ordner sowie FCR-Geschäftsstellenleiter Lothar Steinhauer vor dem Spiel die Streithähne beruhigen und dafür sorgen, dass die Lage nicht weiter eskalierte.

So macht Fußball keinen Spaß. Jedenfalls niemandem, der Fußball sehen will. TG/HS

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort