Handball Schröder in höchster Not

Sekunden vor dem Ende kommt Handball-Oberligist HG Remscheid noch zu einem Remis gegen Solingen. Nach einer zerfahrenen Partie sorgen Carsten Mundhenk und Timm Schröder für den schmeichelhaften Punkt.

Es gab Momente, da verlor auch Salvatore Cassisi den Glauben. Aber am Ende hielt seine Serie doch: Wann immer der engagierte Hallenwart in Neuenkamp Dienst hatte, gab es für Handball-Oberligist HG Remscheid keine Meisterschafts-Niederlage. Das blieb auch am Samstagabend so, als die HGR dank Carsten Mundhenk und Timm Schröder in einem ziemlich sperrigen Derby gegen die SG Solingen BHC II noch zu einem schmeichelhaften 26:26 (11:13) kam.

Dass es wenigstens zu einem Punkt für den Gastgeber langte, der nun punktgleich mit Aldekerk (gewann das Spitzenspiel in Königshof) auf Platz zwei liegt, damit hatte eigentlich schon niemand mehr gerechnet. Denn nach einem zerfahrenen, von vielen Nickeligkeiten und zwei schwachen Unparteiischen (Kolski/Schroers) geprägten Spiel, schien der Gast schon auf der Siegerstraße zu sein.

Das Team von Ex-HGR-Trainer Jörg Müller führte 34 Sekunden vor dem Ende mit 26:25 und hatte Ballbesitz. Doch dann zeigte der diesmal mit Licht und Schatten parierende Carsten Mundhenk sein ganzes Können: Neun Sekunden vor dem Ende wehrte er einen Wurf des langen Fabian Düllberg ab. Im Gegenzug tauchte Timm Schröder vor SG-Keeper Damian Bungart auf und verwandelte vier Sekunden vor Schluss zum Endstand.

Dass dieser Treffer irregulär war, weil Schröder beim Wurf im Kreis stand, passte zu diesem Abend, der mit insgesamt 13 Zeitstrafen, einer diskutablen Roten Karte gegen Nijaz Cickusic (Foul an Düllberg) sowie einigen Kuriositäten angereichert war. Zum Beispiel dieser: Als mit SG-Keeper Bungart nach 22 Minuten verbal die Gäule durchgingen und er eine Zeitstrafe kassierte, leistete sich der Gast bei der Hereinnahme des zweiten Torhüters Toni Niepenberg einen Wechselfehler. Damit saßen beide Keeper auf der "Strafbank", Solingen spielte in 4:6-Unterzahl und mit Feldspieler Christoph Rath zwischen den Pfosten. Und trotzdem brachte André Eich den BHC in dieser Phase mit 10:9 in Führung . . .

Überhaupt dominierte der Gast überwiegend das Geschehen. Mit der extrem offensiven Deckung kam die HGR nach ordentlichem Beginn kaum noch zurecht. Und so lag Solingen – vor allem Dank des starken Sven Kniesche (acht Tore) – ab dem 6:5 (14.) fast immer vorne. Auch deswegen machte HGR-Coach Mike Novakovic aus seinem Herzen keine Mödergrube: "Wir hatten den Sieg nicht verdient und haben den ersten Platz in der Tabelle leichtfertig aus der Hand gegeben. So undiszipliniert darf ein Spitzenreiter nicht spielen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort