Lokalsport Nervenstarker BHC besteht im Hexenkessel

Die · Handball: Bergischer Zweitligist wahrt seine makellose Bilanz durch das 25:24 in Würzburg.

Serie des Bergischen HC hält: In der Würzburger s.Oliver-Arena lösten die Löwen am Samstagabend auch ihre sechste Auswärts-Aufgabe und schraubten mit dem 25:24 bei den Rimpar Wölfen ihre Bilanz nach dem ersten Viertel der Saison auf überragende 20:0 Punkte. Im dritten Spiel innerhalb einer Woche offenbarte der Zweitliga-Spitzenreiter zwar auch Schwächen im Angriff, die Rimpar im Spiel hielten und die Halle zum Hexenkessel werden ließen. Am Ende beeindruckten die Löwen um so mehr, indem sie den Druck des Gegners und der 1800 Zuschauer mit einem Zwischenspurt zum 24:20 abschüttelten.

Schon die erste Hälfte der Partie gestaltete sich nach gutem Beginn dann doch ziemlich zäh für den BHC. Gastgeber Rimpar ging zwar zunächst zweimal in Führung, aber die Abwehr der Löwen stellte sich schnell auf Rimpars Rückraum-Alleinunterhalter Patrick Schmidt ein. Nach fünf Minuten markierte Arnor Gunnarsson per Siebenmeter zum 3:2 die erste Löwen-Führung, die nach zehn Minuten und Fabian Gutbrods 6:3 komfortabel zu werden schien.

Doch in der Folge zeigten sich die BHC-Profis immer weniger im Stande, ihre starke Abwehr-Arbeit inklusive zweier von Bastian Rutschmann gehaltener Siebenmeter auch vorne in Zählbares umzumünzen. Maciej Majdzinski und Linus Arnesson nahmen sich zu frühe Abschlüsse, an den zehn Fehlwürfen vor der Pause waren indes nicht weniger als sieben Löwen-Spieler beteiligt. Rimpar fand trotz mäßiger Torquote fast ohne eigenes Zutun zurück ins Spiel. Ab der 24. Minute kam Tomas Babak als Spielmacher und erzielte mit Einzelaktionen noch zwei Treffer. In den beiden letzten Minuten versuchte Coach Sebastian Hinze die Flaute vorne mit einem siebten Feldspieler zu beenden. In der letzten Sekunde scheiterte Max Darj indes frei vom Kreis an Rimpars Keeper Max Brustmann - so ging es lediglich mit einem dünnen 11:10 in die Kabinen.

Den Glauben an die Siegchance hatten die Löwen ihrem Gegner und dem Publikum quasi selbst eingepflanzt - und mussten so nach dem Wechsel gegen deutlich selbstbewusstere Wölfe ankämpfen, die gleich nach dem Wechsel zweimal die Führung an sich rissen. In dieser Phase verhinderten Arnor Gunnarsson mit vier Toren vorne und Bastian Rutschmann mit weiteren starken Paraden, dass sich die Gastgeber in einen Rausch spielten.

Ab der 40. Minute lagen die Löwen konstant ein bis zwei Tore vorne, hatte den ersten Ansturm der Gastgeber damit abgewehrt. Aber auch die Rote Karte gegen Rimpars Jan Schäffer nach Foul an Babak (47.) brachte keine Entscheidung, sondern machte die fast voll besetzte Halle eher noch lauter. Wie eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Aue legte der BHC nach der 52. Minute noch mal eine Schippe drauf und leitete hochkonzentriert den doppelten Punktgewinn ein. Kristian Nippes, der Grippe-geschwächt erst spät zum Einsatz kam, und Linus Arnesson (2) machten aus einem 21:20 einen 24:20-Vorsprung, während Bastian Rutschmann seinen Kasten fünf Minuten sauber halten konnte. Zweieinviertel Minuten vor Schluss hieß es 25:21. Dass Rimpar in der Schlusssekunde noch auf 24:25 verkürzte, war reine Kosmetik. Der Erfolg des Bergischen war nicht mehr infrage gestellt.

BHC: Rutschmann, Rudeck (n.e.) - Darj (2), Petrovsky, Gunnarsson (7/5), Nippes (1), Bettin, Majdzinski (1), Kotrc (2), Artmann, Babak (3), Gutbrod (3), Arnesson (5), Criciotoiu (1).

(RP)
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