Radsport Letzte Ausgabe oder Neustart in der Innenstadt?

Remscheid · Radsport: Nach der gestrigen 61. Ausgabe von "Rund in Lüttringhausen" beginnt die Diskussion um die Zukunft des Rennens.

 Haben sich die nicht sonderlich zahlreichen Fahrer beim Straßen-Klassiker des RV Adler Lüttringhausen gestern zum letzten Mal ins Zeug gelegt?

Haben sich die nicht sonderlich zahlreichen Fahrer beim Straßen-Klassiker des RV Adler Lüttringhausen gestern zum letzten Mal ins Zeug gelegt?

Foto: Moll

Gestern rollten die Rennräder auf dem 1005 Meter langen Rundkurs im Industriegebiet Großhülsberg womöglich zum letzten Mal. "Es kommen zu wenig Teilnehmer und der Aufwand ist nicht mehr gerechtfertigt", begründete Dr. Stefan Schumann, der Vorsitzende des RV Adler Lüttringhausen, die Überlegung, kein weiteres Straßenrennen mehr zu veranstalten: "Wenn keine 200 Fahrer am Start sind, steht das nicht mehr im Verhältnis zum Aufwand, den wir jedes Mal treiben müssen."

Mit nur 160 Voranmeldungen wurde das Ziel in diesem Jahr deutlich verfehlt. Und selbst dieses schwache Ergebnis wurde gestern nicht mehr erreicht, weil viele Fahrer - auch witterungsbedingt - nicht kamen. So erschienen statt der 65 gemeldeten C-Klasse-Fahrer nur 29, bei der Elite kamen von 46 gemeldeten nur 38. Auch die beiden "Fette Reifen"-Rennen waren mit knapp einem Dutzend Fahrer spärlich besetzt.

"Den Rückgang haben andere Veranstalter auch", wies der Adler-Chef auf einen allgemeinen Trend hin. Die Zahl der Straßenfahrer beim RV Adler nimmt ebenfalls immer weiter ab, so dass man selbst beim eigenen Klassiker "Rund in Lüttringhausen" das Adler-Trikot vergebens suchte. Dagegen läuft es bei den Mountainbikern, Downhill-Fahrern und bei der Radtouristik rund. "Bei den Mountainbikern zählen wir in der Regel 350 Starter, für unser nächstes Downhill-Rennen waren die Starterplätze im letzten Jahr in zehn Minuten vergeben", weist Schumann auf die große Attraktivität zweier anderer Veranstaltungen seines Klubs hin. Keine Probleme bereiten auch die Adler-Touren.

Über die Zukunft des Straßenrennens wird in einigen Wochen entschieden. Dann wollen sich Frank Dehnke, Vorstandsvorsitzender des Sponsors Stadtsparkasse Remscheid, und Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, die gemeinsam das Rennen beobachteten, mit Schumann und Adler-Geschäftsführer Dirk Lepperhoff zusammensetzen. "Wir werden uns im August beraten und eine Lösung suchen", sagte Dehnke und verriet: "Ich hätte diese Großveranstaltung schon gerne weiter in Remscheid."Dann vielleicht auf einem neuen Kurs in der Innenstadt. Diese Lösung wurde unter Zuschauern jedenfalls schon mal diskutiert.

Gestern boten die sieben Adler-Rennen auf dem Rundkurs in Großhülsberg ansehnlichen Sport und gute Leistungen. So begeisterten U 15-Sieger Michel Heßmann (Coesfeld) und U 19-Sieger Jeremias van der Wardt (Sassenheim) die Zuschauer mit souveränen Erfolgen. Gleiches galt für Alexander Nordhoff (RSV Gütersloh), der trotz technischer Probleme das Rennen der A/B-Klasse um den "Großen Preis der Stadtsparkasse Remscheid mit einem deutlichen Vorsprung gewann.

(RP)
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