Lokalsport Legat grollt und macht's wie Effenberg

Remscheid · Fußball-Landesliga: FCR-Trainer will nach der 0:2-Niederlage gegen Schlusslicht 1. FC Wülfrath Spieler suspendieren.

 "Das ist ja nicht zum Aushalten!" FCR-Trainer Thorsten Legat tobte nach der Pleite gegen seinen Ex-Klub

"Das ist ja nicht zum Aushalten!" FCR-Trainer Thorsten Legat tobte nach der Pleite gegen seinen Ex-Klub

Foto: hertgen

Nach dem Auswärtssieg bei der SSVg. Heiligenhaus schien der FC Remscheid auf dem richtigen Weg zu sein, um zum Abschluss des Landesliga-Jahres die Abstiegsränge doch noch verlassen zu können. Seit gestern und der 0:2 (0:1)-Heimpleite zum Auftakt der Rückrunde gegen den Tabellenletzten 1. FC Wülfrath sind die Sorgen der Bergischen allerdings wieder größer geworden.

Noch sind im kommenden Jahr 16 Spiele zu absolvieren, aber die Nerven liegen bei Vielen schon blank. Angefangen bei Trainer Thorsten Legat, der sich nach der Partie für das schlechte Spiel seiner Elf erst entschuldigte, dann aber ordentlich Dampf abließ und dabei Anleihen bei Paderborns Trainer Stefan Effenberg nahm: "Drei Spieler müssen suspendiert werden, sie sind mit ihren Undiszipliniertheiten und negativen Äußerungen wie ein Virus im Team und stören das Gefüge." Namen wollte Legat nicht nennen, aber er stellte unmissverständlich klar: "Der Verein muss reagieren. Entweder die Spieler gehen, oder ich werde hier nicht mehr Trainer sein." Starke Worte des Ex-Profis, der erstmals auch von Abstieg sprach. Dabei hatte er in den vergangenen Wochen doch immer betont, dass der FC Remscheid unter ihm nicht absteigen werde.

Auch Co-Trainer Dirk Abel war nach der Partie sehr dünnhäutig und legte sich vor der VIP-Baracke, die gestern so gefüllt war wie zu besseren Zweitliga-Zeiten, mit Fans an, die kritische Töne anschlugen. Dabei ging es auch um Kapitän Serkan Hacisalihoglu, der auf dem Platz eine Woche nach seinem Dreierpack in Heiligenhaus nicht durch Gefährlichkeit glänzte, dafür aber nach zwei verbalen Entgleisungen gegenüber dem Unparteiischen Torsten Schwerdtfeger das Feld vorzeitig mit der "Ampelkarte" verlassen musste (66.). Nicht genug, dass sich der Kapitän mit dem Schiedsrichter angelegt hatte. Es folgten auch noch weitere Dispute mit Zuschauern auf der Pressetribüne.

Die Schuld für die Niederlage allein an Hacisalihoglu festzumachen, wäre zu einfach. Sein Sturmpartner Ferhat Ülker blieb ebenso wirkungslos wie der Rest der Mannschaft, die sich im gesamten Spielverlauf keine klare Chance erspielen konnte. Da waren die Gäste aus Wülfrath, die sich in der Woche von Trainer Zeljko Nikolic getrennt hatten, aus anderem Holz geschnitzt.

Die Remscheider hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie schon nach wenigen Sekunden in Rückstand geraten wären. Mit Nenad Radanovic zeigte aber wenigstens einer im Team des FCR Normalform. Zu wenig, um den erhofften Sieg zu landen. Zeigten die Remscheider auf dem Feld einen Offenbarungseid, so sorgte aber auch eine Entscheidung von Trainer Thorsten Legat für Rätselraten im schwach besetzten Rund des Röntgen-Stadions. Nach nur 26 Minuten nahm er Paul Fudala und Marcel Vetter vom Feld. Die angeführten Argumente (Oberschenkelverletzung bei Fudala und schwache Leistung von Vetter) klangen irgendwie merkwürdig. Legat räumte hinterher ein, mit seiner Entscheidung kein Glück gehabt zu haben.

(RP)
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