Judo JCW geht mit gemischten Gefühlen ins Saisonfinale

Remscheid · Judo: Am letzten Kampftag der Zweiten Liga "droht" den Wermelskirchenerinnen der Aufstieg in die Bundesliga.

 Obenauf: Hanna von Barany führt mit dem JCW die Tabelle an. Gegen den Verfolger Bevergern soll sie in der Klasse bis 48 Kilogramm zum Einsatz kommen.

Obenauf: Hanna von Barany führt mit dem JCW die Tabelle an. Gegen den Verfolger Bevergern soll sie in der Klasse bis 48 Kilogramm zum Einsatz kommen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mit dieser Situation konnten die Judo-Frauen des JC Wermelskirchen beim besten Willen nicht rechnen, als sie im April in ihre dritte Zweitliga-Saison starteten. Nachdem sie zweimal knapp dem Abstieg entgangen waren, wollten sie sich diesmal wenigstens im Mittelfeld etablieren. Dass man nach dem letzten Platz zum Ende der vorigen Saison nun als Tabellenführer in den letzten Kampftag geht, der heute (ab 15 Uhr) in Stade über die Bühne geht, war so nicht geplant.

Nun "droht" sogar der Aufstieg in die Erste Liga, den die Wermelskirchenerinnen wahrhaftig nicht anstreben. Denn darauf ist der JCW noch nicht vorbereitet, wäre aber als Meister zum Aufstieg verdammt, wenn er nicht harte Strafen des Verbands riskieren will. Die Wermelskirchenerinnen scheuen nicht nur die höheren finanziellen Anforderungen, sondern auch sportliche Misserfolge. Denn die Eliteliga erfordert eine doppelte gleich starke Besetzung in allen Gewichtsklassen. Die hat JCW-Trainer Lutz Hartmann jedoch noch nicht zur Verfügung. Einen Aufschluss darüber, wie weit der JCW sportlich bereits ist, könnte dieser letzte Kampftag geben, an dem die Wermelskirchenerinnen gegen ihren punktgleichen Verfolger Stella Bevergern Kämpferinnen einsetzen wollen, die bisher selten in der Zweiten Bundesliga zum Einsatz kamen, beispielsweise Hanna von Barany (bis 48 Kilogramm), Anna Peters (bis 70kg) und Christina Schröer (Schwergewicht).

Ein geschickter Schachzug. Sollte die zweite Garnitur gegen Bevergern verlieren, gibt der JCW den Aufstiegsplatz eins an den Verfolger ab. Wenn der JCW allerdings trotz "Ersatz" gewinnen sollte, könnte das als Beweis gelten, dass die Wermelskirchenerinnen womöglich doch schon erstligatauglich besetzt sind.

Während die JCW-Damen ihrem direkten Konkurrenten mit einer veränderten Besetzung eine gute Chance geben, sind sie gegen den Tabellenvierten Brander TV ganz auf Sieg eingestellt. "Wir wollen nach einer tollen Saison zumindest im letzten Kampf nochmal gewinnen und wenigstens die Silbermedaille holen", sagt JCW-Kämpferin Katrin Borchardt.

(RP)
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