Tennis Gürzenich zieht zurück, RW ist Meister

Remscheid · Tennis: Die Herren 40 des SC Rot-Weiß Remscheid sind am Ziel und richten nun die Deutsche Meisterschaft aus.

 Können jetzt ganz entspannt die Partie in Ratingen angehen: Ralph Träger (li.) und Frank Potthoff.

Können jetzt ganz entspannt die Partie in Ratingen angehen: Ralph Träger (li.) und Frank Potthoff.

Foto: Moll

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Der aktuelle Deutsche Meister TG Gürzenich-Wald hat mit sofortiger Wirkung sein Team vom Spielbetrieb abgemeldet und wird schon beim letzten Meisterschaftsspiel in Oelde nicht mehr antreten. Damit sind die Herren 40 des SC Rot-Weiß Remscheid vorzeitig Westdeutscher Meister und werden am ersten September-Wochenende die Deutsche Meisterschaft auf der Anlage an der Hägener Straße ausrichten.

"Das ist das Peinlichste, was man machen kann und vor allem den Spielern gegenüber unfair", kritisiert RW-Kapitän Bernd Königsmann die Entscheidung der Gürzenicher Verantwortlichen und wirft ihnen "schlechten Stil" vor. Am vorigen Samstag hatten sich die Rot-Weißen mit dem Rivalen aus der Nähe von Düren noch einen erbitterten Kampf geliefert. Nach elf Stunden hochklassigem Tennis unterlagen die Remscheider zwar mit 4:5, blieben aber mit zwei Matchpunkten Vorsprung Tabellenführer.

Dass der Rückzug der Gürzenicher nun den Remscheidern den Druck nimmt, im letzten Spiel am morgigen Samstag in Ratingen mindestens mit 7:2 gewinnen zu müssen, löste bei den Remscheidern Freude aus. "Nun können wir uns in Ratingen einen schönen Nachmittag machen", sagt Königsmann, dem die Bewertung der Gürzenicher Entscheidung ein wenig schwerfällt. "Wir fühlen uns dennoch als richtiger Westdeutscher Meister", erklärt Königsmann. "Wir hätten es sportlich selbst erreicht", ist sich der RW-Kapitän sicher, der sich mit seinem Team zum Saisonabschluss noch einmal ordentlich präsentieren will.

Dass den Remscheidern die Partie in Ratingen, die um 13 Uhr beginnt, nicht völlig egal ist, ist schon an der Aufstellung zu erkennen. "Wir werden mit der vollen Kapelle kommen", kündigt Königsmann an. Zwar fehlt - und dies stand bereits vorher fest - die Nummer eins Sjeng Schalken, dafür werden aber die anderen Topleute wie Dick Norman, Bart Beks, Christian Schäffkes, Frank Potthoff und Karsten Braasch mit von der Partie sein. Auch die "Remscheider Fraktion" ist vertreten. So ist ein Einsatz von Udo Zirden und Ralph Träger geplant. Keine Option sind indessen Dr. Henner Blase, Frank Piesker und Volker Griesel. "Sie sind lieber bei der Fußball-EM in Frankreich unterwegs", weiß Königsmann, der in Ratingen selbst noch einmal zum Schläger greifen möchte: "Da hätte ich Lust drauf."

(RP)
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