Rollhockey Fünf Remscheiderinnen auf dem Weg zur Rollhockey-WM

Remscheid · Noch nie hat Deutschland einen Weltmeistertitel im Rollhockey gewonnen. Nicht bei den Herren, nicht bei den Damen und auch nicht beim Nachwuchs. Das soll sich nun ändern. Unter dem Namen "Projekt 2020" soll bei der Damen-WM 2020 endlich eine deutsche Nationalmannschaft ganz oben auf dem Treppchen stehen.

Als das Projekt von Mike Neubauer, einem Urgestein des deutschen Rollsports, vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde, sollte damit auch ein neuer Weg beschritten und mit einer langfristig angelegten Strategie das deutsche Damenrollhockey an die Weltspitze gebracht werden. Seit fünf Jahren trainieren 20 Mädchen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren aus ganz Deutschland zusammen und bilden ein festes Team, das sich nicht nur zu zahlreichen Trainingseinheiten trifft, sondern auch an internationalen Turnieren teilnimmt.

Mit Saphira Giersch, Annika Zech, Kira Steinmetz, Lea Steinmetz und Torhüterin Kim Schumacher sind auch fünf Mädchen von der IGR Remscheid dabei. Sie gehören zur U17-Mannschaft der IGR, die im Juni Deutscher Meister wurde. Hinzu kommt Markus Feldhoff, der die IGR-Mädchen trainiert und bei der U17-Juniorinnen-Nationalmannschaft als Co-Trainer fungiert.

In der vergangenen Woche traf sich das deutsche Team in Düsseldorf zu einem einwöchigen Trainingslager. Im Mittelpunkt der zwei täglichen Einheiten standen Technik-, Lauf- und Konditionstraining, ergänzt durch Ausdauersport wie beispielsweise Schwimmen. Das deutsche Trainerteam wurde unterstützt von einem portugiesischen A-Lizenz-Trainer, der neueste Entwicklungen, Taktiken und Trainingsmethoden einbrachte.

Erfolg setzt aber neben den sportlichen Fähigkeiten weitere Dinge voraus, an denen gearbeitet wurde: Selbstbewusstsein, Persönlichkeit und ein ausgeprägter Teamspirit. Daher hatte sich der Trainerstab etwas Besonderes einfallen lassen. In einem Düsseldorfer Studio hatten die Mädchen bei einem professionellen Fotoshooting unter dem Titel "Germany's next Roller-Model" Gelegenheit, sich zu stylen und vor der Kamera zu präsentieren. Hier fühlten sich einige der Mädels noch sicher. Davon war in einer anderen Einheit eher wenig zu spüren. Als Kontrastprogramm ging es für eine Trainingseinheit in einen Box-Club. Unter Anleitung eines früheren Profiboxers wurde geübt, die Konzentration auch unter Stress hochzuhalten. Die größte Herausforderung wartete dann aber in einem Tanzstudio. Hier ging es an die Stange und brachte das Team zu der Erkenntnis: Klimmzüge sind schon hart, aber Klimmzüge kopfüber sind besonders anspruchsvoll.

(miz)
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