Handball Früher oder später in die Zweite Bundesliga

Interview mit Lars Hepp, Spielertrainer des TuS Wermelskirchen, der die Tabelle der Handball-Regionalliga anführt.

Mit 31:21 schlug der TuS Wermelskirchen am vergangenen Freitag das Kellerkind HSG Rheinbach/Wormersdorf und behauptete damit fünf Spieltage vor Saisonende die Tabellenspitze. Nach der kurzen Osterpause am kommenden Wochenende geht es für die Mannschaft um Spielertrainer Lars Hepp dann auf die Zielgeraden um den Zweitligaaufstieg - mit einem schweren Restprogramm. Im Gespräch mit der BM wagt Hepp einen Ausblick.

Herr Hepp, nach dem Sieg gegen Rheinbach warten nun unter anderem mit den Partien in Ferndorf und Altenhagen sowie Schalksmühle noch schwere Aufgaben auf Ihr Team. War der vergangene Spieltag die letzte Möglichkeit gegen einen einfachen Gegner durchzuschnaufen?

Hepp Das würde ich so nicht sehen. Wir sind bisher gut damit gefahren, von Spiel zu Spiel zu denken. Das müssen wir bis zum Ende beibehalten und dürfen nicht jetzt schon an das Duell am letzten Spieltag mit Schalksmühle denken. Die kurze Pause tut uns gut. Danach werden Robert Heinrichs und Kim Neuenhofen den Kader wieder komplettieren. Ich bin sehr froh, dass Julian Sommer und Tim Zulauf aus ihrem lockeren Engagement bei uns etwas Festes gemacht haben. Sie sind unheimlich wichtige Faktoren für die Mannschaft geworden.

Nur noch wenige Spiele und der TuS ist Erster. Ist der Aufstieg nun nicht Pflicht?

Hepp Wir haben uns eine gute Position erarbeitet, die wir zumindest über Ostern genießen dürfen. Von einer Aufstiegspflicht zu reden wäre falsch. Dafür ist die Spitze und die ganze Liga zu eng beieinander.

Aber mal Hand aufs Herz, der TuS will doch aufsteigen?

Hepp (schmunzelt) Mit solchen Aussagen sollte man aufpassen. Altenhagen hat das so ähnlich formuliert und hat daraufhin gleich verloren. Im Ernst, wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen und sehen dann, was am Ende herauskommt. Wir haben ein schweres Programm und die Konkurrenz ist stark. Wie der Vorstand aber schon sagte: Wenn wir am Ende Erster werden, wird der Aufstieg auch wahrgenommen.

Wäre der Verein denn schon bereit für die Zweite Liga?

Hepp Der ganze Verein entwickelt sich toll. Einige Mannschaften steigen in diesem Jahr auf, und wir spielen als Aushängeschild eine gute Rolle. Man muss den TuS als Gesamtbild sehen. Im vergangenen Jahr waren wir bester Aufsteiger, jetzt spielen wir wieder oben mit. Natürlich haben wir vor allem im Bereich der Zuschauer noch einigen Nachholbedarf. Es wäre schön, wenn sich da in Wermelskirchen in Zukunft etwas mehr tun würde. Ich denke, das hat der Verein sich verdient. Wenn wir aufsteigen sollten, dann wird natürlich alles für eine tolle Spielzeit in Liga Zwei getan. Der Verein wird sich aber so oder so weiter entwickeln und daher wird irgendwann in der Zukunft sicher auch der Aufstieg in die Zweite Bundesliga stehen.

Die Planungen laufen doch sowohl für die Dritte als auch für die Zweite Liga?

Hepp Natürlich. Alle Spieler, die wir holen, sollen und wollen auch den Weg in die Zweite Liga mitgehen. Bei den Neuzugängen werden wir in den nächsten zwei, drei Wochen einen Schritt weiter sein. Und auch in Sachen Marketing und Umfeld wird einiges getan. Wir freuen uns über jede helfende Hand.

Wer wird denn der härteste Konkurrent?

Hepp Ich denke, es wird eine enge Angelegenheit zwischen den vier, fünf Topteams. Und das wünsche ich mir auch, weil diese Spannung das Ganze ja interessant macht. Am meisten traue ich Schalksmühle zu. Die spielen als Aufsteiger eine bärenstarke Saison und sie haben nichts zu verlieren.

Aber der TuS will den ersten Platz natürlich nicht mehr abgeben.

Hepp (grinst): Natürlich will man so kurz vor dem Ende lieber Erster als Zweiter werden. Und so oft hat man auch nicht die Möglichkeit Westdeutscher Meister zu werden. Wir werden dafür jedenfalls alles geben.

Das Gespräch führte BM-Mitarbeiter Stefan Blamov.

(RP)
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