Rollhockey Die Mutter aller Rollhockey-Derbys

Remscheid · Bundesliga: Am Samstag stehen sich RSC Cronenberg und IGR Remscheid gegenüber. Dabei geht's um Prestige und den Europapokal.

Dortmund gegen Schalke, DEG gegen Kölner Haie, Flensburg gegen Kiel - nahezu jede Sportart kennt die Brisanz und das besondere Flair von Nachbarschaftsduellen. Mehr als bloße Punkte stehen auch auf dem Spiel, wenn in der Rollhockey-Bundesliga die IGR Remscheid und der RSC Cronenberg die Klingen kreuzen. Zum Beispiel am morgigen Samstag, wenn sich die Kontrahenten um 15.30 Uhr in der Wuppertaler Alfred-Henckels-Halle gegenüberstehen.

Die Rivalität zwischen den beiden bergschen Traditionsmannschaften darf allerdings gesund genannt werden. "Auf dem Feld geht es mitunter auch mal ruppig zur Sache, danach ist aber alles wieder vergessen, dann gibt es höchstens untereinander noch ein paar Frotzeleien", sagt Remscheids Trainer Marcell Wienberg, "und genau so soll es auch bleiben."

Den Coach beschäftigt aktuell ohnehin mehr die Tabellensituation, als das Prestige. Denn auf der Jagd auf Tabellenplatz sechs und der damit verbundenen Qualifikation für den Europapokal-Wettbewerb, kommt dem Bergischen Derby große Bedeutung zu. "Für mich ist das wieder ein Sechs-Punkte-Spiel", sagt Marcell Wienberg. Und zwar deswegen:

o Die IGR ist mit 18 Punkten momentan Siebter - mit einem Zähler Rückstand auf Darmstadt. Da die Hessen am Wochenende eine vermeintlich leichte Heimaufgabe gegen Valkenswaard vor sich haben, wollen die Remscheider den Abstand auf den ominösen sechsten Platz zumindest nicht anwachsen lassen.

o Cronenberg (23 Punkte) belegt aktuell Rang fünf der Tabelle und hat fünf Punkte Vorsprung auf die IGR. Wollen die Remscheider aus dem Zweikampf um Platz sechs einen Dreikampf um die Ränge fünf und sechs machen - was die Chancen auf einen Europapokalplatz dramatisch erhöhen würde -, wäre ein Sieg in Cronenberg (für den es bekanntlich drei Punkte gibt) wichtig.

"Das wird also mal wieder ein richtungsweisendes Spiel für uns", sagt Wienberg. Um erfolgreich zu sein, sieht er die Basis im Kopf: "Die richtige Einstellung wird entscheidend sein. Wir müssen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken wollen." Das soll über ein stabiles Abwehrverhalten und einen kühlen Kopf im Abschluss klappen. "Am besten so, wie beim 7:2-Sieg im Hinspiel", sagt Wienberg. Das, erinnert sich der Coach, "war sicher unser bestes Saisonspiel".

Der Cronenberger Blickwinkel ist naturgemäß anders. "Die waren nach dem Hinspiel vor allem auf die Unparteiischen sauer und werden gerade in eigener Umgebung alles daransetzen, Revanche dafür zu nehmen", sagt Wienberg, der auch deswegen ein Duell auf Augenhöhe erwartet: "Es gibt zwischen beiden Mannschaften keine großen Geheimnisse. Wir wissen alle, was auf uns zukommt."

Verzichten muss Wienberg am Samstag auf Robin Selbach, der mit Fieber im Bett liegt und ein fünftägiges Sportverbot bekam. Ebenfalls nicht dabei ist Daniel Leandro. Der Portugiese wird sich laut Wienberg künftig ausschließlich auf Beruf und Nachwuchsarbeit bei der IGR-U 17 kümmern. So besteht der Remscheider Kader im Derby aus dem Torhüter-Duo Moritz Kreidewolf und Jonas Langenohl sowie den Feldspielern Yannick Peinke, Max Richter, Lukas Kuhn, Fabian Selbach und Daniel Strieder. Für die Positionen sieben und acht stehen Routinier Patrick Nikolajko sowie die Youngster Til Cramer, Jan-Hendrik Kulessa und Joshua Dutt auf des Trainers Zettel. "Wer von ihnen dabei sein wird, entscheide ich kurzfristig", sagt Marcell Wienberg, der auch auf eine stimmgewaltige Kulisse mit Remscheider Fans hofft: "Das kann in entscheidenden Momenten den Ausschlag geben."

(RP)
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