Schwimmen Abschied beim Jubiläum

Schwimmen · 1987 rief Jürgen Schoenenborn den Gauschwimmtag ins Leben. Am vorigen Sonntag stand er letztmals in der Hauptverantwortung. 173 Aktive sorgten für die dritthöchste Teilnehmerzahl in der 25-jährigen Geschichte.

 Die Schwimm-Nachwuchs hatte Spaß und behielt immer den Durchblick.

Die Schwimm-Nachwuchs hatte Spaß und behielt immer den Durchblick.

Foto: Moll

Tränen gab es keine, aber Dankesworte und Blumensträuße — und am Ende dann doch ein wenig Wehmut. Der Bergische Turngau veranstaltete am Sonntag im Sportbad das 25. Gauschwimmen. Für Organisator Jürgen Schoenenborn war es nach einem Vierteljahrhundert der letzte Schwimmtag als Hauptverantwortlicher. Er will in Zukunft Jüngeren Platz machen.

In sportlicher Hinsicht war die Jubiläumsveranstaltung ein voller Erfolg: 173 Aktive bescherten Schoenenborn und seinem Team die dritthöchste Teilnehmerzahl überhaupt. Den Pokal für die teilnehmerstärkste Mannschaft gewann, wie schon im Vorjahr, der TSV Radevormwald. Der jüngste Erstplatzierte kam ebenfalls vom TSV. Der sechs Jahre alte Frank Büttner absolvierte seine beiden Rennen als schnellster seines Alters. Beim Streckentauchen schaffte er die längste Distanz. Am Ende hatte Büttner fast doppelt so viele Punkte wie der Zweitplatzierte. Die höchste Punktzahl aller Teilnehmer erkämpfte sich die 15-jährige Nadine Block vom Lenneper SV. Ältester Teilnehmer war der 48-jährige Uwe Detlefsen vom ATV Hückeswagen, der in seiner Altersklasse den ersten Platz belegte.

Urkunden per Hand geschrieben

"Mach doch mal einen Gauschwimmtag", wurde Schoenenborn 1987 angesprochen. Keine schlechte Idee dachte sich der Vorsitzende des Bergischen Turngaus und holte SG-Schwimmtrainer Helmut Becker mit ins Boot. Schoenenborn erinnert sich noch gut an das erste Gauschwimmen im Hallenbad an der Freiheitstraße. Computer waren damals noch nicht üblich. Zusammen mit Becker schrieb Schoenenborn alle Startkarten und Urkunden mit der Hand. Nur einmal in all den Jahren musste das Schwimmen abgesagt werden. Am Tag vor dem Wettkampf war einem Badegast im Schwimmbecken ein Malheur passiert. Das Wasser musste abgelassen, das Becken neu gefüllt werden. Eine Prozedur, die mehrere Tage dauerte.

Breitensportveranstaltung

Einige Jahre nahmen auch die Spitzenschwimmer der SG Remscheid am Gauschwimmen teil. So sei beispielsweise Desirée Mahle als junges Mädchen dabei gewesen, erinnert sich Schoenenborn. Inzwischen versteht sich der Gauschwimmtag jedoch mehr als Breitensportveranstaltung und kindgerechter Wettkampf. Disqualifikationen gibt es nicht. Wenn jemand beim Kraulschwimmen mit beiden Händen anschlägt oder einer der jüngerer Schwimmer bei der Wende kurz eine Pause einlegt, drücken die Kampfrichter beide Augen zu. "Hauptsache es ertrinkt niemand, schmunzelt Schoenenborn. Einen Nachfolger für den 70-Jährigen gibt es derzeit noch nicht. Aber der Gauschwimmtag wird auch im kommenden Jahr stattfinden, dessen ist sich Schoenenborn sicher.

(RP/rl)
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