Remscheid SPD will Schulplanung neu überdenken

Remscheid · Sprecherin sieht Trend zum gemeinsamen Lernen. CDU ist alarmiert. Weniger Anmeldungen an den Gymnasien.

Wie in den Vorjahren gibt es zum Schuljahr 2016/17 an den beiden Remscheider Gesamtschulen mehr Anmeldungen als Plätze vorhanden sind. 253 Eltern wünschten sich für ihr Kind einen Platz an der Sophie-Scholl-Schule, davon mussten 91 abgewiesen werden. Die bei der Albert-Einstein-Schule angemeldeten 161 Jungen und Mädchen konnten alle aufgenommen werden. Auch die Sekundarschule ist in der Remscheider Schullandschaft angekommen. 75 Kinder wurden an der Nelson-Mandela-Schule angemeldet, so dass drei Eingangsklassen gebildet werden können. Die Zahl der Anmeldungen an den vier Gymnasien ist hingegen zurückgegangen. In 2015 wechselten vor Ort noch 407 Viertklässler auf diese Schulform, in diesem Jahr sind es 349, die nach den Sommerferien eines der vier Remscheider Gymnasien besuchen werden. Das Gertrud-Bäumer-Gymnasium bildet mit 106 Anmeldungen vier Klassen, während es am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium (90 Anmeldungen), am Leibniz-Gymnasium (78 Anmeldungen) und am Röntgen-Gymnasium (75 Anmeldungen) jeweils drei Klassen geben wird.

In der Gesamtbetrachtung bedeutet dies für die SPD, dass man die Schulentwicklungsplanung neu überdenken muss. Dies sei eine dringende Aufgabe für die Verwaltung, forderte Erden Ankay-Nachtwein im Schulausschuss. Ganz offensichtlich wünschten sich die Eltern nach wie vor und in steigender Zahl für ihre Kinder das längere gemeinsame Lernen. "Dass die Zahl der an den Gesamtschulen abgewiesenen Schüler im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer ausgefallen ist, verdanken wir nur der guten Arbeit der Sekundarschule", ergänzte sie. Auch Sven Wolf, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, hatte in einer Pressemitteilung zu bedenken gegeben, dass man mit Blick auf die aktuellen Anmeldezahlen bei den weiterführenden Schulen die laufende Entwicklung der Remscheider Schullandschaft politisch begleiten müsse. Alexander Schmidt, CDU-Sprecher im Schulausschuss und selbst Gymnasiallehrer, war die Aufforderung der Sozialdemokraten zu vage. "Mir ist nicht klar, welches Ziel sie verfolgen", sagte er. Ankay-Nachtwein konstatierte "Ich baue jetzt keine neue Schule" und bezog sich weiterhin auch auf die Frage, wo denn die Kinder und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien künftig beschult werden sollen. Landtagsabgeordnete Jutta Velte (Grüne) verwies auf die steigenden Geburtenzahlen und den Zustrom an Asylbewerbern. Beides sei so im Schulentwicklungsplan nicht berücksichtigt. "Als Schulträger müssen wir sehen, wo wir eine besondere Nachfrage haben und ob unsere Räumlichkeiten in Zukunft ausreichen werden." Mit insgesamt 226 Kindern sind die Anmeldezahlen an den beiden Realschulen stabil. Und auch die Hauptschule Hackenberg als einzige in Remscheid verbliebene Schule dieser Schulform kann mit 46 angemeldeten Schülern zwei Eingangsklassen bilden.

(RP)
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