Remscheid Solingens höchste Baustelle

Remscheid · Die Sanierung von Schloss Burg ist in vollem Gange. Der Bergfried wird bereits Anfang 2018 wieder für Besucher offen sein - und tolle Ausblicke bieten.

Der Behelfsaufzug am Bergfried von Schloss Burg setzte sich mit einem Rumpeln in Gang - und in diesem Augenblick dürfte sich gestern insgeheim wohl so mancher der Insassen dafür verwünscht haben, nicht doch die Treppen hinauf auf den rund 35 Meter hohen Turm gewählt zu haben. Was allerdings nur einer Momentaufnahme gleichkam. Denn von Solingens derzeit höchster Baustelle bot sich schließlich ein beeindruckender Ausblick über weite Teile des Bergischen Landes.

Bereits seit einigen Monaten laufen die Sanierungsarbeiten, mit denen das zuletzt etwas in die Jahre gekommene historische Wahrzeichen der Region fit für die Zukunft gemacht werden soll. 32 Millionen Euro, die zu großen Teilen von Bund und Land kommen, werden in den kommenden Jahren nach Schloss Burg fließen. Wobei sich der erste Bauabschnitt, bei dem unter anderem der Bergfried umfassend renoviert wird, inzwischen seiner heißen Phase nähert.

"Wir liegen gut im Zeitplan und gehen davon aus, dass wir mit dem Turm Anfang 2018 fertig sind", sagte Solingens oberster Stadtplaner, Markus Lütke Lordemann, bei einem Rundgang über die Baustelle. Die Verwaltung der Klingenstadt hat bei der Instandsetzung des Baudenkmals, das den Städten Solingen, Remscheid und Wuppertal gehört, die Federführung übernommen und ist guter Dinge, dass nach Beendigung der aktuellen Arbeiten die nächsten Schritte, etwa die Sanierung des Pferdestalls, der alten Schule und des Mitteltors, zügig in Angriff genommen werden können.

Parallel laufen aber auch schon die EU-weiten Ausschreibungen für den letzten Abschnitt der Gesamtsanierung, der ab 2020 beginnen und wie die Phasen davor bei laufendem Betrieb vonstattengehen soll. Was wiederum einer nicht zu unterschätzenden Herausforderung gleich kommt, bewegen sich die Besucher doch über Jahre auf einer Großbaustelle.

Wie beispielsweise gestern, als Touristen den Innenhof besichtigten, während gleichzeitig hoch über ihnen die Handwerker im Bergfried arbeiteten. Dabei werden die fünf Etagen des Turmes von Grund auf umgestaltet. Ziel ist es, historische Themen, wie die Ermordung Engelberts und die Schlacht von Worringen, auch mit modernen Medien darzustellen. "Es gibt bereits etliche Überlegungen", sagte Gregor Ahlmann als Wissenschaftlicher Referent auf Schloss Burg, der zudem betonte, dass auf der höchsten Aussichtsebene in rund 23 Metern später Hinweise angebracht werden sollen, die in die Richtung weiterer wichtiger Orte im Bergischen weisen.

(RP)
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