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Remscheid So lernen Flüchtlingsfamilien Kitas kennen

Remscheid · "Kita.kontakt" heißt ein neues Angebot für zugewanderte Familien. In den Kitas knüpfen Eltern auch soziale Kontakte.

Die Kitas Hasenberg und Henkelshof bieten Gruppen an, in denen Flüchtlingskinder und Remscheider Kinder miteinander spielen, kreativ werden und sich bewegen.

Die Kitas Hasenberg und Henkelshof bieten Gruppen an, in denen Flüchtlingskinder und Remscheider Kinder miteinander spielen, kreativ werden und sich bewegen.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die Handpuppen-Giraffe Giesela bringt die Kinder zum Lachen. Sie lässt die Kleinen für einen Moment die Sorgen vergessen. Vor allem aber knüpft sie Kontakte: zwischen Remscheider Kids und Flüchtlingskindern.

Seit Ende Oktober gibt es das Pilotprojekt "Kita.kontakt - Begleitung von Kindern in besonderen Lebenslagen in Kindertageseinrichtungen". Insgesamt vier Gruppen treffen sich zwei Mal die Woche entweder im Familienzentrum Hasenberg oder in der Kindertageseinrichtung Henkelshof. Zurzeit nutzen neun Kinder zusammen mit einem Elternteil das Angebot, bei dem sie auf Kinder der Regelgruppen treffen.

Alle leben zumindest für eine längere Zeit in der Stadt. Ziel ist es, die Kinder, aber auch die Erwachsenen, früh zu integrieren, indem soziale Kontakte ermöglicht und die Sprache gelernt werden.

"Wenn meine Tochter ins Bett geht, freut sie sich, dass sie morgen in den Kindergarten geht. Selbst am Wochenende will sie hin", sagt Mutter Lindita Markaj. Sie kommt aus Albanien und lebt seit über eineinhalb Jahren in Deutschland. Bei den Treffen kann sie auch selbst ihre Sprachkenntnisse aufbessern. Auch Darjana Bergu gefällt das Konzept sehr gut. Im Vergleich zum albanischen Kindergarten werde hier mehr mit den Kindern unternommen.

Erzieher Marco Sudano von der Kita Hasenberg betreut die Familien, holt sie für die Termine ab und arbeitet in den Gruppen sowohl kreativ als auch bewegungspädagogisch. Gerade die Bewegung komme bei den Kindern gut an, leben sie doch oft in räumlich beengten Verhältnissen. Der Erzieher unterhält sich auf Deutsch, Englisch oder Italienisch mit seinen Schützlingen. "Sonst auch mit Händen und Füßen. Die Kinder untereinander wissen ganz genau, was sie wollen und kommunizieren ganz unkompliziert", merkt Sudano an.

Die beiden Mütter aus Albanien würden gerne jeden Tag in die Gruppe kommen. "Das ist leider nicht möglich", bedauert Sozialdezernent Thomas Neuhaus. Immerhin herrscht jetzt aufgrund der erfreulich hohen Geburtenrate schon ein Mangel im Angebot an Kita-Plätzen. Deshalb ist "Kita.kontakt" ein zusätzliches Angebot. "Damit wird niemanden ein Kita-Platz weggenommen", betont Neuhaus.

Wie berichtet, arbeiten er und sein Team bereits daran, für das Jahr 2017 Träger und Investoren für neue Remscheider Kindertageseinrichtungen zu finden.

"Kita.kontakt", nach Einschätzungen der Initiatoren einzigartig bisher, soll nach der erfolgreichen Probephase auch 2016 weitergehen. Geplant ist, vier weitere Gruppen in der Innenstadt einzurichten, vermutlich am Fürberg sowie an der Sedanstraße.

Finanziert wird das Projekt durch 63.360 Euro vom Landschaftsverband Rheinland.

(RP)
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