Remscheid So lernen Flüchtlinge Kitas kennen

Remscheid · Jugendamt startete Schnupperprojekt für Familien aus Übergangsheimen.

Integration fängt in kleinen Schritten an. Um Flüchtlingsfamilien den Zugang zu der Betreuung in einer Kita zu erleichtern, hat das Jugendamt ein Projekt in zwei Lenneper Einrichtungen gestartet. Es ist ein Schnupperangebot, um Menschen aus anderen Kulturkreisen Bildungs- und Betreuungsinhalte sowie Abläufe in einer Kinderbetreuung näher zu bringen, berichtete Peter Nowack in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses.

Er hat als Leiter der Abteilung Kindertageseinrichtungen bei der Stadt Remscheid das Projekt konzipiert, nachdem Sozialdezernent Thomas Neuhaus den Anstoß dazu gab, Flüchtlingsfamilien ein erstes Betreuungsangebot zu unterbreiten, das für die Stadt kostenneutral ist. Die Resonanz der Eltern sei sehr positiv, die Eltern seien aufgeschlossen und motiviert, sagte Nowack.

Das Reinschnuppern wird den Familien bewusst leicht gemacht: Mit dem Kita-Mobil holt Erzieher Marco Sudano Eltern und Kinder von den Übergangsheimen Talsperrenweg und Wülfingstraße ab und fährt sie zu den Kitas Hasenberg und Henkelshof, wo sie zweimal wöchentlich an Spielgruppen teilnehmen. Sudano ist Erzieher an der Kita Hasenberg und hat sich freiwillig für das Projekt gemeldet. Gestartet wird mit zwei Stunden, in denen jeweils vier Kinder im Alter von anderthalb bis zwei, drei Jahren und vier Elternteile (Mütter oder Väter) die Betreuung erleben, später sollen die Treffen länger dauern. Nach dem Kita-Besuch wird die Gruppe wieder zurück zum Heim gefahren. Vier solcher Kleingruppen wurden in Abstimmung mit Daniela Krein, Geschäftsführerin des Betreuungsvereins BAF, ausgewählt. Geplant sei, ähnliche Gruppen auch in Alt-Remscheid anzubieten.

Bisher gelinge das Projekt mit Bordmitteln und so, "dass die Einrichtungen nicht über Gebühr mit der Zusatzaufgabe belastet werden", sagt Peter Nowack.

(RP)
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