Remscheid Sieben praktische Tipps zum richtigen Heizen

Remscheid · Im Oktober beginnt die Heizperiode. In manchen Haushalten heißt das: Heizung aufdrehen. Andere wiederum behelfen sich mit Wolldecken und Pullis, um die Heizkosten möglichst gering zu halten. Doch welche Strategie ist die richtige? Diese Frage beschäftigt Åke Siikavuopio sein ganzes Leben. Der 80-Jährige lebt in Naimakka, einem der kältesten Orte Schwedens. Aus Erfahrung weiß er: Energieeffizientes Heizen spart Kosten und schont die Umwelt.

Rund 235 Kilometer nördlich des Polarkreises betreibt Åke eine kleine Wetterstation. Im Winter fallen die Temperaturen dort auf bis zu minus 40 Grad Celsius. Heizen ist für den Schweden deshalb eine alltägliche Aufgabe. Seine besten sieben Tipps verrät er nun. Denn er ist überzeugt: "Es ist besser, die Wohnung aufzuheizen, als das Klima." Für jeden Raum die passende Temperatur: Bei einer Raumtemperatur von 21 Grad fühlt sich der Mensch am wohlsten. Das heißt jedoch nicht, dass alle Räume des Hauses entsprechend geheizt werden müssen. Die Temperatur sollte sich nach der Verweildauer und der Nutzung des Raumes richten. Im Flur reichen beispielsweise auch 15 bis 18 Grad, im Schlafzimmer etwa 17 Grad. Kühler sollte es jedoch nicht sein, um Schimmelbildung zu verhindern. Im Bad sind Werte bis 23 Grad angenehm. Eine Heizung auf Anschlag wärmt nicht schneller: Wer es schnell warm haben möchte, sollte das Thermostat nicht bis zum Anschlag aufdrehen. Die Stufe sagt nur aus, welche Zieltemperatur am Ende erreicht wird. Die Geschwindigkeit, in der das Zimmer erwärmt wird, bleibt die gleiche. Wer das Thermostat maximal aufdreht, schwitzt höchstens schneller und muss die Wärme wieder zum Fenster hinauslassen.

Wenn es dunkel wird, Rollläden runter: Durch die Fenster geht besonders viel Wärme verloren. Heruntergelassene Rollläden mindern den Verlust um rund ein Fünftel. Deshalb gilt: Wenn es dunkel wird, Rollläden schließen. Schwere Vorhänge unterstützen übrigens ebenfalls diesen Effekt.

Gepflegte Heizkörper wärmen besser: Staub verhindert die Wärmeabgabe. Deshalb sollten die schmalen Lamellen des Heizkörpers regelmäßig gereinigt werden. Ebenso wie der Staub hindert auch eingeschlossene Luft, dass sich die Wärme ausbreitet. Deshalb gilt zu Beginn der Heizperiode: Heizkörper entlüften.

Dämmen und dichten, damit nichts verloren geht: Auf dem Weg vom Heizungskeller in die Wohnung geht häufig viel Wärme verloren. Der Grund: nicht isolierte Rohrleitungen. Mit dämmenden Rohrschalen lässt sich dieses Problem einfach beheben. Erhältlich sind diese schon für wenige Euro im Baumarkt. Dort gibt es auch Dichtungsprofile und Folien, mit denen der Wärmeverlust über den Fenstern abgemildert werden kann.

Beim Weggehen bleibt die Heizung an: Wer beim Verlassen der Wohnung die Heizung komplett abdreht, bekommt später die Rechnung. Denn ausgekühlte Räume zu erwärmen, kostet dauerhaft mehr, als sie durchgehend gleichmäßig zu beheizen. Außerdem bildet sich an kalten Wänden schneller Schimmel.

Stoßlüften statt Dauerkippen: Auch wenn es draußen eisig ist, darf Frischluft in den Wohnräumen nicht fehlen. Dauergekippte Fenster sind jedoch ein No-Go. Die bessere Lösung: Stoßlüften. So wird in wenigen Minuten die muffige Raumluft effizient ausgetauscht. Wichtig: Das Thermostat während die Fenster geöffnet sind, herunterdrehen.

(red)
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