Remscheid Seniorenunion will Anlaufstelle für Ältere

Remscheid · Damit Remscheid eine seniorenfreundliche Stadt wird, muss sich noch einiges verbessern. Das ist die Meinung von Elke Rühl, Vorsitzende der Seniorenunion. Sie fordert ein Seniorenbüro im Zentrum der Stadt, in dem alle Fragen von älteren Menschen beantwortet werden können. Anlass für diesen Vorstoß ist die Absicht der Stadt, die Stelle der Rentenberatung im Ämterhaus zu streichen. Das sei die Konsequenz des Stellenabbaus beim Personal, sagt die Stadt. Angehende Rentner müssten nun künftig nach Wuppertal fahren, um sich dort beraten zu lassen, welche Unterlagen für einen Rentenantrag wichtig sind. Dass die Stadt beim Service für ältere Menschen spare, will Rühl nicht hinnehmen. Die Zeiten seien vorbei, in denen die Älteren immer nur still halten, wenn wieder neue Einschränkungen kommen. "Die Menschen, die älter als 60 Jahre alt sind, stellen ein Drittel der Bevölkerung. Sie haben aber keine Lobby", sagt Rühl.

Wie eine solche zentrale Anlaufstelle aussehen könnte, hat Elke Rühl in Soest und Bergisch Gladbach erkundet. Die Stadt Soest mit knapp 50 000 Einwohnern betreibt ein Seniorenbüro. Dort gibt es eine Seniorenbeauftragte und weitere sechs Mitarbeiter. Für Rühl ist ein solcher Service für ältere Menschen vorbildhaft. Das Seniorenbüro in Soest deckt alle Lebensbereiche der älteren Generation ab. Die Bürger erhalten Informationen über die verschiedenen Hilfen der Wohlfahrtsverbände, über die Arbeit der Rentenberatung, über "Wohnen im Alter" über "Vorsorge, Testament und Todesfall" bis hin zu den Angeboten, im Alter aktiv zu bleiben. Warum soll in Remscheid nicht möglich sein, was in Soest funktioniert?, fragt sich Rühl. "Wir haben viele gute Beratungen", sagt Rühl, "aber die Menschen wissen darüber zu wenig, und die Stellen sind zu verstreut." Ein Seniorenbeauftragter der Stadt wäre ein erster Schritt zu mehr Seniorenfreundlichkeit. Er wäre der Ansprechpartner und könnte die Arbeit koordinieren. "Es muss keine neue Stelle geschaffen werden, die mehr Geld kostet", sagt Rühl. Sie setze auch auf das ehrenamtliche Engagement von Bürgern, die die Arbeit in einem Seniorenbüro unterstützen.

Um dem Vorschlag politisches Gewicht zu verleihen, will die Seniorenunion ihre Initiative für eine zentrale Anlaufstelle in der nächsten Sitzung des Seniorenbeirats am 16. Juni als Antrag stellen. Die CDU-Fraktion hatte sich bereits für einen Verbleib der Rentenberatung ausgesprochen. Rühl geht davon aus, dass sie auch ein Seniorenbüro unterstützt. Auch die SPD hatte sich für eine Lösung ausgesprochen, die eine "wohnortnahe Rentenberatung" ermöglicht.

(RP)
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