Remscheid Seit über 30 Jahren ganz nah am Kunden und seinem Auto

Remscheid · Dass auch kleine, unabhängige Kfz-Werkstätten sich gegen die Konkurrenz der Markenvertreter halten können zeigt das Beispiel von Alexander Schmidt.

 Seit über 30 Jahren im Kfz-Geschäft: Alexander Schmidt , Matthias Dannax und Lucas Dargel sorgen in der Werkstatt für persönlichen Service.

Seit über 30 Jahren im Kfz-Geschäft: Alexander Schmidt , Matthias Dannax und Lucas Dargel sorgen in der Werkstatt für persönlichen Service.

Foto: Nico Hertgen

Als Alexander Schmidt vor 32 Jahren ein damals seit fünf Jahren leer stehendes Firmengebäude samt angrenzendem Wohnhaus an der Ringstraße kaufte, um sich mit einer Kfz-Werkstatt selbstständig zu machen, erntete er im Kreis der Familie und Freunde ungläubiges Staunen. "Mit Ausnahme meines Vaters hielten mich alle für verrückt", erinnert sich der Lenneper lachend. Der Bau war heruntergekommen und lag zudem von der viel befahrenen Bundesstraße schlecht einsehbar hinter Häuserreihen. Doch Stück für Stück sanierte und renovierte der Kfz-Mechatroniker das Haus. Parallel richtete er seine Werkstatt dort ein, forcierte die Werbung und baute den Geschäftsbetrieb auf. Manche Kunden, so erzählt er, halten ihm seit den Anfängen im Jahr 1983 die Treue. 2300 Namen sind in seiner Kundenkartei aufgelistet, die meisten kommen regelmäßig, wenn ihr Auto zur Inspektion muss oder reparaturbedürftig ist.

Sein Schwerpunkt liegt auf Pkw aller Hersteller, angefangen vom Neuwagen bis zum alten Schätzchen. Nutzfahrzeuge nimmt er nicht in Augenschein. "Dazu ist meine Werkstatt nicht ausgelegt." Sein Beispiel zeigt, dass man sich als freie Werkstatt erfolgreich gegen die großen Vertragshändler behaupten kann. "Auf unsere Preisgestaltung haben nur wir selbst Einfluss. Außerdem muss man natürlich mit gutem Service punkten", erklärt Alexander Schmidt. Wer mit einer großen Automarke als Vertragswerkstatt zusammenarbeite, erhalte viele Auflagen etwa hinsichtlich der Gestaltung der Geschäftsräume, was sich auf der Kostenseite natürlich bemerkbar mache. Hier sei man als Einzelkämpfer sicherlich freier in unternehmerischem Handeln und Entscheidungen. Dass er auf Wunsch auch mal ein Fahrzeug beim Eigentümer abholt, es durchcheckt und dann wieder zurückbringt, kommt gerade bei den Senioren innerhalb seiner Kundschaft an. Dabei wird gerne auch mal ein Schwätzchen gehalten. "Viele ältere Menschen sind alleine. Die Zeit für ein Gespräch nehme ich mir dann gerne."

Dass es indes 32 Jahre gedauert hat, bis er die Zuwegung zu seinem Betriebsgelände nach seinen Vorstellungen gestalten konnte, hätte er nicht erwartet. Weil die Einfahrt sehr schmal war und keinen Begegnungsverkehr zuließ, einigte er sich mit einem Nachbarn, der ihm ein Wegerecht einräumen wollte. "Die Stadt pochte aber seinerzeit auf die Einhaltung der Grenzabstände", berichtet er. Nun baut die Bäckerei Steinbrink direkt an der Ringstraße vor seinem Grundstück eine neue Bäckereifiliale. In diesem Zug gelang endlich die Verbreiterung der Zufahrt, seinen Parkplatz vergrößerte er gleich mit. Aus Sicht von Schmidt ist dies nun der letzte Bauabschnitt, den er rund um sein Unternehmen umgesetzt hat.

Das will er mit seinem bewährten Team und seinen Kunden am 8. August ab 14 Uhr auf dem Betriebsgelände an der Ringstraße 61b feiern.

(RP)
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