Remscheid Schulsport auf der Baustelle

Remscheid · Die Albert-Einstein-Gesamtschule ist ein möglicher Standort für den geplanten Bau einer neuen Dreifach-Turnhalle. Der aktuelle Zustand ist inakzeptabel.

 Nach einem Wasserschaden klaffen Löcher in der Decke der Turnhalle der Albert-Einstein-Gesamtschule.

Nach einem Wasserschaden klaffen Löcher in der Decke der Turnhalle der Albert-Einstein-Gesamtschule.

Foto: Michael Schütz

Zwei große Löcher klaffen in der Decke, die Wandfarbe daneben trägt braune Wasserringe. Der Fußboden darunter ist vor längerer Zeit aufgeplatzt: Wasserschaden. Auf der Empore der Turnhalle der Albert-Einstein-Gesamtschule sollte man sich mit Vorsicht bewegen - und bloß keine Gäste empfangen.

Unten in der Halle wähnt man sich in der Sauna. Die milde Herbstsonne hat den Raum um 11 Uhr schon aufgeheizt. Die kleinen Fenster unterm Dach lassen kaum Frischluft hinein. Im Sommer wurde Farbe auf die Scheibe gepinselt - eine Art Jalousie-Ersatz. Mit wenig Wirkung. "Wenn es im Sommer zu heiß wird, muss der Unterricht ausfallen", sagt Schulleiterin Martina Gathen. Teppichbodenfetzen als Wandverkleidung, abgeplatzter Putz, die Mängelliste lässt sich beliebig fortsetzen. Hier sieht man, was andauernder Spardruck in einer Kommune anrichten kann.

Dazu fehlt Platz für ausreichenden Sportunterricht für alle Schüler. Fünf bis sechs Sportgruppen der Innenstadt-Gesamtschule werden täglich (bis auf Mittwoch) für ihren Sportunterricht quer durch die Stadt gefahren. Viel Unterrichtszeit geht so verloren. Aus drei Stunden Sport etwa für einen Oberstufenkurs 11 wird eine Doppelstunde.

Für Martina Gathen, die im Sommer den Job von Schulleiter Alfons Lück-Lilienbeck übernahm, sind das sehr gute Argumente, warum die in der Innenstadt geplante neue Dreifach-Turnhalle an ihrer Schule gebaut werden sollte. "Die Schüler brauchen die Bewegung als wichtigen Ausgleich", sagt sie. In der Jahrgangsstufe 11 gibt sie selber Sport, sieht diese Problemzone des Gebäudes also regelmäßig.

Die Lage der Gesamtschule mitten in der Innenstadt nennt sie als weiteres gutes Argument für ihren Standort. "Eine neue Halle bei uns wäre auch für die Vereine gut zu erreichen." Zudem könnten dort für die im Ganztagsbetrieb laufende Gesamtschule wichtige AGs am Nachmittag angeboten werden. Platz genug für eine größere Halle ist da, das wurde berechnet.

Bis 2020 will Sportdezernent Thomas Neuhaus die Dreifach-Halle in der City gebaut haben. Aktuell erarbeitet die Stadt eine vergleichenden Untersuchung aller Standorte. Wie berichtet, wirbt auch das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium um den Neubau.

Morgen tagt der Schulausschuss in der Innenstadt-Gesamtschule.

(RP)
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