Remscheid Schüler begeistern mit Hippie-Musical

Remscheid · Die elfte Klasse der Rudolf-Steiner Schule hat ihr Stück "Haar" uraufgeführt. Dem Publikum gefiel die Show.

 Die Kostüme der Schüler stammen zu großen Teilen aus dem Fundus ihrer Eltern.

Die Kostüme der Schüler stammen zu großen Teilen aus dem Fundus ihrer Eltern.

Foto: Nico Hertgen

Die elfte Klasse der Rudolf-Steiner-Schule feierte am Donnerstagabend vor nahezu 400 Gästen die Premiere ihres Musicals "Haar". Vier weitere Aufführungen folgen und alle sind restlos ausverkauft.

In der Waldorfschule sind die Hippies los: Lange Mähnen, breite Schlaghosen, knallbunte Hemden und Blusen bestimmten das Bild. Die Rudolf-Steiner-Schule verwandelte sich in ein Mekka für Pazifisten und Liebhaber der Hippie-Kultur. Die elfte Klasse präsentierte in der Aula erstmals ihr erarbeitetes Klassenspiel "Haar", eine Hommage an das beliebte Musical "Hair", dass die Anfänge der US-Hippie-Bewegung der 1960er Jahre thematisiert.

Mit vielen Klassikern des Originalmusicals, wie "Aquarius", "I got life" oder "Hair", die allesamt auf Deutsch gesungen wurden, stellten die Schüler ihre Musikalität unter Beweis. Aufregung war bei den jungen Künstlern kaum zu spüren. Wie echte Profis tanzten sie in ihren Kostümen, fröhlich schwebend, über die Bühne. Die Choreographien zu den Liedern, sowie die pfiffige Kulisse und Maske waren allesamt Eigenkreationen der Schüler und machten das Gesamtwerk perfekt.

Nach jedem Lied klatschte das Publikum kräftig Beifall. Es fieberte mit den Akteuren mit und lachte. Der ein oder andere Zuschauer fühlte sich durch dieses Stück gewiss auch an seine Jugend zurückerinnert, in der mit Liebe gegen den Krieg protestiert, und mit bewusstseinserweiternden Mitteln experimentiert wurde.

Ein halbes Jahr hatten die Schüler in Zusammenarbeit mit ihren Lehrern an dem Stück gearbeitet. Die Rollen wurden bereits vor den Sommerferien verteilt, erklärte Joe Schröder. Der 16-Jährige verkörperte mit Claude Burkowski eine der Hauptrollen - ein naives Landei aus Oklahoma, das nach New York reist, um der Army beizutreten. Im Big Apple trifft er dann erstmals auf die Hippies, die ihn mit ihrer Andersartigkeit in den Bann ziehen. "Wir wussten schon vorher, dass ein Musical im Vergleich zu einem Theaterstück viel aufwendiger sein würde. Aber wir sind eine recht musikalische Klasse und hatten Lust darauf." Auf die Premiere freute er sich sehr, obwohl ihm das Lampenfieber kurz vor Beginn noch fehlte. "Komischerweise bin ich nicht aufgeregt, aber das kommt vielleicht noch", sagte der 16-Jährige gelassen. Viele der Hippie-Kostüme stammen noch aus dem elterlichen Fundus, einige aus dem der Schule, für andere besuchten die Schüler spezielle Läden, wie etwa einen Militär-Shop.

Viel Aufwand für ein Schulstück, der sich in Anbetracht der enormen Besucher-Resonanz und der großartigen Umsetzung jedoch zweifelsohne gelohnt hat.

(sebu)
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