Remscheid Sanierung von historischer Mauer soll billiger werden

Remscheid · Nachdem die Instandsetzung der historischen Mauer an den Sportanlagen am Lüttringhauser Jahnplatz zunächst 250.000 Euro kosten sollte, ist das städtische Gebäudemanagement wie berichtet nunmehr mit dem Denkmalschutz übereingekommen, dass die Sanierung für 100.000 Euro zu haben ist. "Immerhin. Da haben wir ja durch unsere Initiative 150.000 Euro eingespart", sagt Dirk Bosselmann, Architekt und stellvertretender Vorsitzender des Lüttringhauser Heimatbundes, ironisch.

Damit habe der Anstoß des Bürgervereins, der seinerzeit nach Gesprächen mit Sportdezernent Thomas Neuhaus selbst einen Kostenvoranschlag durch eine Fachfirma erstellen ließ und die Stadt mit ermittelten Sanierungskosten von nur 8000 Euro konfrontierte, wohl Wirkung gezeigt. Als Baufachmann glaubt Bosselmann aber nach wie vor nicht, dass die Restaurierung der Mauer zu einem solch hohen Preis erfolgen müsse. "Das ist eine Verschwendung von Steuergeldern. Das Ganze kann man pragmatisch und trotzdem fachgerecht angehen", monierte er gestern bei einem Pressegespräch des Heimatbundes. Überdies könne er sich nicht vorstellen, dass das nun auf dem Tisch liegende Vorhaben, durch eine "Vernadelung mit Edelstahlgewinden" die Standfestigkeit des 1908 errichteten Bauwerks zu erwirken, denkmalgerecht sei.

Weil die Stadt die Summe nicht aufbringen kann, wird frühestens mit einer Sanierung in 2017 gerechnet. Die Bezirksvertretung Lüttringhausen hatte diese Entwicklung in ihrer letzten Sitzung mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Die Stadtteilpolitiker sahen aber keine Möglichkeit, darauf anders einzuwirken. "Man findet sich damit ab, dass diese Mauer auf unabsehbare Zeit so marode bleibt. Auch das ist ein Symbol dafür, wie jahrelang kommunale Infrastruktur vernachlässigt wurde", bedauert Heimatbund-Vorsitzender Peter Maar.

(bona)
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