Remscheid Rettung des Sägestahlcenters gescheitert

Remscheid · ThyssenKrupp zeigte sich an einer Übernahme durch Remscheider Firmen nicht interessiert.

 Dr. Carsten Voigtländer freut sich über den Preis.

Dr. Carsten Voigtländer freut sich über den Preis.

Foto: Vaillant

Die Übernahme des ThyssenKrupp Sägenstahlcenter im Industriehof Auf dem Knapp durch verschiedene Remscheider Unternehmen ist gescheitert. "Die Rettung ist in die Hose gegangen", sagte Henner Blecher von der Remscheider Mittelstandvereinigung. Bei den Gesprächen mit der Zentrale in Duisburg sei man mit einem Übernahmeangebot auf Ablehnung gestoßen. "Man hat uns zu verstehen gegeben, dass es für ThyssenKrupp nicht interessant sei, den Standort zu veräußern", sagt Blecher. Zwar werden noch alle abgeschlossenen Lieferverträge erfüllt. Seit ein paar Tagen werde die Lagerhalle bereits leer gefahren.

Remscheid: Rettung des Sägestahlcenters gescheitert
Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Blecher bedauert den Rückzug. Für die Remscheider Firmen, die auf diesen wertvollen Rohstoff angewiesen sind, fällt ein langjähriger Lieferant nun weg. "Es ist immer schlecht für die Unternehmen, wenn es keinen Wettbewerb mehr gibt", sagt Blecher. In Remscheid ist die Firma Bestar als einziger Anbieter übriggeblieben.

Auch wenn ein Konkurrent von Bestar vom Markt nun verschwindet, will Geschäftsführer Wagner die Situation nicht ausnutzen und an der Preisschraube drehen. "Wir wissen, dass unsere Kunden im internationalen Wettbewerb bestehen müssen", sagte Denis Wagner, Mitglied der Geschäftsführung, der BM vor einigen Wochen. Er habe also großes Interesse, dass seine Kunden sich auf den globalen Märkten weiter behaupten können.

Seit 1978 existiert der Stahlhändler Bestar in Remscheid. Hans-Joachim Wagner (Senior) entwickelte seit Anfang der 80er Jahre das damals kleine, vierköpfige Unternehmen zu einem Global Player mit heute 46 Mitarbeitern. "Stahl ist keine Massenware, sondern ein Hightech-Produkt", sagt Wagner. Über 20 000 Tonnen liefert Bestar im Jahr aus.

Als Grund für die Schließung gab die Konzernzentrale von ThyssenKrupp im Frühjahr an, das Werk befinde "sich in einer schwierigen Situation und sei nicht in der Lage, langfristig erfolgreich zu wirtschaften".

17 Mitarbeiter waren dort beschäftigt. Ihnen werden Arbeitsplätze in anderen Werken von ThyssenKrupp Steel Europe angeboten, heißt es von der Konzernzentrale.

Mit der Schließung des Werkes waren die Mitarbeiter aber nicht einverstanden. Laut Auskunft der IG Metall beurteilte der Betriebsrat die wirtschaftliche Entwicklung des Standortes im Gegensatz zur Konzernzentrale in Duisburg als durchaus profitabel.

Doch das Sägestahlcenter ist in Remscheid nun Geschichte.

(RP)
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