Remscheid Hängepartie beim Aschenplatz des BV 10

Remscheid · Teddy Götz, zweiter Vorsitzender, befürchtet, der BV 10 werde bald ein Verein ohne Platz sein.

Der Aschenplatz am Neuenkamp bereitet dem BV 10 Remscheid Sorgen. Nicht nur wegen des nicht sehr beliebten Spieluntergrunds, sondern vor allem, weil die Zukunft des Platzes ungewiss ist.

Zwar soll der Standort Neuenkamp in der Frage für einen Neubau des Berufskollegs vom Tisch sein. Aber Gespräche für die Verlängerung des Pachtvertrages habe es nicht gegeben, sagte der wiedergewählte zweite Vorsitzende, Teddy Götz, am Rande im Gespräch mit der BM.

"Das ist eine Hängepartie", erklärte er. Bis 2020 laufe der Vertrag zwischen dem Platzeigentümer, dem RSV, und der Stadt. Der BV 10 wiederum hat einen Vertrag mit der Stadt. Ein Abkommen mit dem RSV zu treffen, könne der Verein finanziell nicht stemmen. Also hängt seine Zukunft von der Entscheidung der Stadt ab.

"Das ist fast schon existenzbedrohend. Wir wären dann ein Verein ohne Platz", beschreibt Götz die Lage. Die Aufgabe sei es, sich nach Alternativen umzusehen. Zur Not müsse man die Mannschaften auf andere Plätze verteilen. Das ist allerdings keine Ideallösung. Immerhin steht an der Neuenkamper Straße das eigene Vereinsheim, für das das Darlehen noch getilgt werden muss.

Die größte Sorge ist zwar, ob der Aschenplatz weiterhin benutzt werden kann. Aber auch die Beschaffenheit des Platzes ist Thema. Seit fast zehn Jahren setzt sich der Verein für den Kunstrasen ein. "Aber wir wurden immer vor der Welle hergeschoben", sagte Götz. Andere Vereine kamen schlussendlich doch eher zu dem grünen Belag, den viele Spieler bevorzugen.

"Bei Regen, Schnee und Eis ist das eine Katastrophe", klagte der ebenfalls wiedergewählte erste Vorsitzende, Günter Schürmann. Die Asche, aber auch das ständige Vertrösten wegen des Rasens auf das nächste Jahr, habe sich auf die Mitgliederzahl ausgewirkt. Deshalb sucht der Verein auch händeringend Jugendliche. Zurzeit kicken nur zwei für den BV 10.

Auch im Seniorenbereich macht sich die Lücke bemerkbar. Die zweite Mannschaft konnte erst zur aktuellen Saison neu gegründet werden. Bein den Altherren sind es so wenige Spieler, dass nur ein kleines Training, aber keine Spiele möglich sind. "Die Leute fehlen uns überall", beklagte Franko Scriva vom Spielausschuss. Die Trainerkapazitäten seien allerdings in allen Bereichen da, merkt Götz an.

Doch der Verein ist noch positiv gestimmt. Die Schulden konnten innerhalb der letzten vier Jahr um mehr als die Hälfte getilgt werden. Und mit dem neuen Geschäftsführer Berthold Fahl soll es nach internen Schwierigkeiten mit dem alten wieder aufwärts gehen.

(RP)
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