Remscheid Reggae-Feeling strömt durchs Rotationscafé

Remscheid · Den Gitarristen und Sänger Oliver Hanf kennt jeder, der einmal die von seiner Jim-Rockford-Band veranstaltete Soul Shake Party in der Klosterkirche besucht hat. Dass Hanf aber auch sehr gerne den direkten, wenn nicht sogar hautnahen Kontakt mit dem Publikum sucht, weiß nicht jeder.

 Oliver Hanf(rechts) gab mit Bobby van den Bergh (l.) ein glanzvolles Konzert im Rotationscafé.

Oliver Hanf(rechts) gab mit Bobby van den Bergh (l.) ein glanzvolles Konzert im Rotationscafé.

Foto: Nico Hertgen

Dafür ist natürlich das Rotationscafé ideal - klein, aber fein, gemütlich, aber professionell, traditionell, aber aufgeschlossen. Also eine wunderbare Gelegenheit für alle Musiker, die es können, ihre eigenes Charisma bei den Leuten auszuloten. Feedback inbegriffen. Diesmal stand Oliver Hanf mit einer Akustikgitarre zusammen mit Bobby van den Bergh an den Keyboards in der kleinen Nische direkt zwischen Klavier und Eingangstür. Van den Bergh ist Niederländer und ein Profi-Tastenmann, der bereits mit der international bekannten Funk-Saxofonistin Candy Dulfer - auch eine Niederländerin- getourt hat.

Hanf und van den Bergh kennen sich bereits seit über zehn Jahren. Trotzdem war es der erste Auftritt der beiden in Lennep. Keyboards sprengen natürlich den Rahmen eines angekündigten akustischen Konzertes. Das störte die zahlreichen Gäste - das Rotationscafé war voll bis zur Halskrause - überhaupt nicht. Das Duo spielte eigene Stücke von Hanfs letzter CD "10 Songs" und alte und neue Hitparaden-Kracher. Die beiden mixten einen ganz eigenen Sound zusammen, der sich am besten mit "Half Acoustic Funk" beschreiben lässt. Oliver Hanf konnte sein ihm innewohnendes Funk-Feeling nicht verleugnen, und Bobby van den Bergh mischte voller Freude mit. Klangen zu Anfang auch solche Songs wie "Just the Two of Us" von Bill Withers noch ein wenig nach Andreas Bourani ("Ein Hoch auf uns"), so ließen die beiden nach der Pause das Publikum von der Leine, als sie "No Woman No Cry" anstimmten. Diese Reggae-Hymne von Bob Marley katapultierte besonders eine Gruppe von sechs Mädels von den Stühlen, die einen privaten Geburtstag feierten. Sie rissen viele Gäste mit und bald schwebte zumindest der vordere Teil des Cafés im Reggae-Rhythmus auf und davon.

Hanf und van den Bergh erkannten die Gunst der Stunde und lieferten zur allgemeinen Begeisterung im Café ein improvisiertes, fast nicht enden wollendes Reggae-Medley ab. Auf "So Lonely" (Police) folgte "Stir It Up" (Bob Marley), dann "Stand by Me" (Ben E. King) und wieder Police mit "Every Breath You Take". Fazit: Stimmung pur in Lenneps Wohnzimmer. Weiter so.

(begei)
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