Remscheid Rathausumbau brächte mehr Ämter unter einem Dach zusammen

Remscheid · Die favorisierte Lösung mit einem neuen Anbau ist wirtschaftlich sinnvoll, sagt der Gutachter. Kämmerer Sven Wiertz: Kein anderes Projekt wird verdrängt.

 Der Hinterhof des Rathauses soll bebaut werden. Aktuell hat er zum Teil die Anmutung einer Kfz-Werkstatt.

Der Hinterhof des Rathauses soll bebaut werden. Aktuell hat er zum Teil die Anmutung einer Kfz-Werkstatt.

Foto: Jürgen Moll

Die ersten Ideen sind bereits ein Vierteljahrhundert alt. Nun endlich scheint die Zeit reif für einen Umbau des Remscheider Rathauses. Möglich machen es die vergleichsweise gute Finanzlage (Remscheid hat einen genehmigten Haushalt, der erstmals seit langer Zeit nicht mit einem Minus abschließen soll) und das historisch niedrige Zinsniveau. Und: Die jetzt angepeilte Lösung, die den Abriss der baufälligen Garagen und in die Jahre gekommenen Anbauten vorsieht und in einem Neubau unter anderem die Innenstadt-Rettungswache der Feuerwehr und das Gesundheitsamt unterbringen will, ist wirtschaftlich. Das zeigt das Gutachten, dass die Stadt auf Anraten des Landes erstellt hat.

Heißt: Die 20 Millionen Euro, die das Projekt kosten soll, sind gut investiert, schlagen sich langfristig positiv in der Bilanz nieder. Eine Sanierung der vorhandenen Gebäude wäre ein deutlich schlechteres Geschäft, sagt Kämmerer Sven Wiertz.

Geplant ist, mit Zustimmung des Landes einen Kredit aufzunehmen. Förderprogramme des Landes sollen auch Unterstützung bringen. Sogar eine Einbettung in das Förderprogramm zum Umbau der Innenstadt erscheint möglich. "Dafür fällt kein Kunstrasenplatz weg", macht Wiertz klar, dass das Investitionsprogramm davon nicht berührt würde.

Stimmen der Rat und die Kommunalaufsicht den Plänen zu, könnte das runderneuerte Rathaus 2019 fertig sein. Umziehen in den Anbau sollen unter anderem das Gesundheitsamt (derzeit Hastener Straße) und das Jugendamt (Alleestraße 66). Der Gebäudekomplex am Hasten soll mitsamt Grundstück verkauft werden. Die Lage an den Ausläufern des Stadtparks ist reizvoll. Die Feuerwehr würde mit ihrer Rettungswache zu den Wurzeln zurückkehren. Bis Ende der 80er Jahre war sie im Rathaushof beheimatet.

Das neue Gebäude soll die Energiekosten deutlich senken und vor allem einen barrierefreien Zugang zum Rathaus ermöglichen, der nicht mehr in einer Hinterhofsituation angesiedelt ist. Menschen mit Behinderung sollen in würdiger Form empfangen werden können.

Umzüge wird es auch innerhalb des Rathauses geben. So soll es in der dritten Etage des Anbaus einen neuen Ratssaal geben, dessen Fenster auf den Waterbölles hinausgehen. Dieser Bereich des Anbaus soll nach ersten Entwürfen etwas herausragen aus dem Gebäudekörper.

Der jetzige Ratssaal darf nicht umgebaut werden, er steht unter Denkmalschutz, sagt Wiertz. Als Raum für Veranstaltungen soll er weiterhin genutzt werden. Auch Ausstellungen seien hier möglich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort