Remscheid Rascher Rollenwechsel bis zum Happy End

Remscheid · Das Niederrheintheater begeisterte mit "Hänsel und Gretel" das Publikum an der Konzertmuschel.

 Verena Bill und Michael Koenen übernahmen gleich mehrere Rollen in dem Märchenspiel.

Verena Bill und Michael Koenen übernahmen gleich mehrere Rollen in dem Märchenspiel.

Foto: michael Schütz

Ein dunkler Wald und Brotkrümel stehen am Anfang einer Geschichte, die wohl jedes Kind kennt. Das Abenteuer von Hänsel und Gretel zieht Generation über Generation in seinen Bann. Über die Jahrhunderte hinweg hat das Märchen nach den Gebrüdern Grimm nichts von seiner Faszination verloren. Das Niederrheintheater begeisterte am Sonntag beim Remscheider Sommer mit seiner Inszenierung sowohl die kleinen als auch großen Zuschauer an der Konzertmuschel im Stadtpark.

Verena Bill, Schauspielerin und Regisseurin, hat den Stoff mit einfachen Mitteln passend auf zwei Darsteller umgestaltet. Durch einen leichten Garderobenwechsel und mit einem einfachen, aber ausreichenden Bühnenbild verwandelten Bill und ihr Schauspielkollege Michael Koenen das Elternhaus der Geschwister in den Wald und den Wald in das Haus der bösen Hexe. Zusätzlich wurden Musik sowie Stimmen aus dem Off eingesetzt, um bestimmte Passagen vom Verlauf der Geschichte darzustellen.

Bill glänzte in der Doppelrolle als Gretel und böse Mutter, die aus der Hungersnot heraus den schrecklichen Plan fasste, die Kinder alleine im Wald auszusetzen. Perfekt kindlich-naiv interpretierte sie ihre Rolle als Gretel, die zum Ende der Geschichte mutig genug war, die Hexe in den Ofen zu schubsen und ihren Bruder zu befreien.

Bill bewahrte sich einen kindlichen Charme, der das Publikum verzauberte. Den Wechsel in die Rolle der Mutter, die fies und kalt war, beherrschte sie souverän.

Koenen war direkt dreifach gefragt: Als Hänsel wirkte er zumeist etwas hölzern. So recht passte ihm diese Rolle nicht. Auch als Vater, der als Holzfäller nicht genug Geld für die Ernährung der Familie verdienen konnte und am Plan der Mutter zweifelte, überzeugte er nicht wirklich. Dafür brillierte er beim Charakter der bösen Hexe, die die Kinder mit ihrem Knusperhäuschen aus Brot, Kuchen und Zucker in eine Falle lockte. Durch eine hässliche Hexennase und Kopftuch wurde er zur Hexe, die Hänsel mästen wollte, um ihn zu braten und zu verspeisen.

Das junge Publikum fieberte vor der Konzertmuschel mit den beiden Protagonisten und gab lautstark Tipps für Hänsel und Gretel. Mit ihrer Hilfe gelang es den Geschwistern, die Hexe zu besiegen und sich zu befreien.

Mit den Taschen voller Perlen und Edelsteinen kehrten die Kinder zurück zu ihrem Elternhaus - ein Happy End, wie es für die Märchen der Gebrüder Grimm typisch ist und über das sich die Zuschauer freuten.

(lupi)
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