Remscheid Radweg Balkan-Trasse doch realisieren

Remscheid · Die Stadt Remscheid hat offenbar einen Weg gefunden, den Radweg auf der ehemaligen Eisenbahnlinie Balkan-Trasse, der von Lennep und Bergisch Born bis nach Burscheid führen soll, zu bauen, ohne dabei den Haushalt zu belasten.

Der Rat brachte das Projekt jetzt auf den Weg. Es soll Touristen stärker nach Remscheid, besonders in die Lenneper Altstadt, führen.

Als Kämmerin Bärbel Schütte im September über das immer größer werdende Loch in der Stadtkasse informierte, schien der Radweg in weite Ferne gerückt, da er als freiwillige Ausgabe gilt — und solche Ausgaben erlaubt die Bezirksregierung nicht. Zwar wird der Großteil des Projekts aus einem Landesfördertopf finanziert, ein Eigenanteil von 375 000 Euro bleibt Remscheid aber doch. Der soll nun durch "Zuwendung Dritter" abgedeckt werden, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Details wollte Oberbürgermeisterin Wilding nicht verraten, da die Verhandlungen noch laufen.

Wohin die Reise gehen könnte, ist der Vorlage jedoch auch zu entnehmen. "In dem Zusammenhang wird geprüft, ob die Trasse auch Infrastrukturmaßnahmen aufnehmen kann, die dringend notwendig sind zur Versorgung des Gewerbegebietes Bergisch Born." Sprich: Wer im Bereich der Trasse Leitungen verlegt, zahlt auch den Radweg. Dass es sich bei diesem Finanzierungsweg aber um eine "versteckte Gewinnausschüttung" einer der städtischen Tochtergesellschaften handele, wie die Wählergemeinschaft mutmaßt, schloss Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein gegenüber der BM strikt aus.

Ob die Finanzierung — und damit das Projekt — wirklich klappt, will die Verwaltung in der Hauptausschusssitzung am 21. Januar mitteilen. Der Rat hat jedenfalls den Grundsatzbeschluss zum Bau der Trasse gefasst, da die Fördermittel bis Ende des Jahres beim Land beantragt werden müssen.

(RP)
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