Remscheid Puppen sollen Autofahrer warnen

Remscheid · Reflektierende Verkehrshelfer werden zunächst rund um die Kita Honsberg aufgestellt.

 Erzieherin Katharina Jasinski hält die Puppen in die Kamera.

Erzieherin Katharina Jasinski hält die Puppen in die Kamera.

Foto: Mazzalupi

Leopold, Naomi und Quentin lachen breit. Sie sehen fröhlich aus. Aber vor allem fallen sie auf. Denn sie sind drei der 14 neuen reflektierenden Puppen, die während des Winters immer wieder die Autofahrer an das langsame Fahren in den 30er-Zonen erinnern sollen.

Von Oktober bis März werden die Puppen an insgesamt 15 der 30 Kindertagesstätten in der Stadt aufgestellt. Anhand von verschiedenen Reflektoren sind die liebevoll gestalteten Holzfiguren gut sichtbar. Jeweils eine Woche sollen sie so die Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam machen, dass eine Kita in der Nähe ist. "So entsteht kein Gewöhnungseffekt bei den Fahrern", erklärt Hauptkommissar Stephan Keller von der Verkehrsunfallprävention der Polizei bei der Vorstellung des Projekts.

Die Technischen Betriebe Remscheid werden die neuen Puppen an den unterschiedlichen Standorten montieren - an Laternen oder an Straßenschildern, an denen sie den Verkehr nicht stören. Sabine Strack vom Ordnungsamt hat die Stellen geprüft. An einigen Einrichtungen können die Verkehrshelfer allerdings nicht positioniert werden, weil zum Beispiel parkende Autos die Sicht auf die Figuren versperren würden.

Die Idee zu der Aktion stammt vom Arbeitskreis der Erzieherinnen. Ein Vater hatte bereits in Eigenregie solche Figuren angefertigt und in Reinshagen aufgestellt. Die Reaktion darauf sei gut gewesen, erzählt Polizeihauptkommissar Michael Brandenstein. Deshalb wollte man das Ganze nun kompakt gestalten. "Das ist eine einmalige Aktion, die wir hier in Remscheid starten", hebt Otto Mähler, Bezirksbürgermeister von Alt-Remscheid sowie Vorsitzender der Verkehrswacht Remscheid, hervor.

Mehr als ein Jahr haben fünf Erziehrinnen an der Umsetzung gearbeitet. Unterstützt wurden sie nicht nur von der Polizei, sondern auch von Vater Marc Krause, der die Rohlinge aussägte. Die Materialkosten belaufen sich auf rund 40 Euro pro Puppe, finanziert durch die Verkehrswacht. Wenn die Holzfiguren akzeptiert werden, käme auch die Positionierung vor Grundschulen infrage, merkt Brandenstein an. Dort sei weniger die überhöhte Geschwindigkeit ein Problem, sondern vielmehr die Anzahl der Elterntaxis.

Der Startschuss für das Projekt fällt am 16. Oktober. Dann werden die Puppen rund um die Kita Honsberg aufgestellt. Die Kids treffen auf zwei Bekannte, denn sie durften bei der Namensgebung der Figuren mitentscheiden. "Bei uns wurden sie nach zwei Kindern benannt. Noemi und Quentin. Noemi ist ganz stolz darauf", sagt Erzieherin Katharina Jasinski von der Kita Honsberg. Neben der jährlichen Aktion "Siehst du mich" werden die Kinder nun auch zusätzlich durch die Puppen für die Sicherheit in der dunklen Jahreszeit sensibilisiert.

(RP)
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