Remscheid Pokémon-Spieler suchen in der Innenstadt

Remscheid · Meist junge Leute verfolgen quer durch Remscheid mit dem Smartphone die bunten Monster.

 Nicht nur "Pokémon Go"-Spieler Sven Ontl sucht auf der Allee-Straße nach den kleinen Monstern.

Nicht nur "Pokémon Go"-Spieler Sven Ontl sucht auf der Allee-Straße nach den kleinen Monstern.

Foto: Michael Schütz

Eine künstliche Welt, ganz einfach über unsere Realität gestülpt: Möglich macht es das Spiel "Pokémon Go". Die Spieler gehen mit ihrem Smartphone auf die Jagd nach virtuellen Monstern, den Pokémon, die sie einfangen und trainieren. Dank moderner Technik sind die Spieler mitten im Geschehen. Per GPS werden sie über ihr Handy geortet und ihre Bewegungen auf die virtuelle Spielwelt übertragen. Ist das nächste Monster einen Kilometer in nördlicher Richtung entfernt, muss der Spieler tatsächlich dorthin gehen. Ist er nahe genug, kann er mit der Handykamera über die Fotovorschau einen Blick auf das Pokémon werfen - das Programm fügt das Pixelmonster einfach ein.

"Es macht Spaß, weil es fast jeder kennt", meint Dominik Jablonowski. Der Student spielt auf die TV-Vergangenheit der virtuellen Monster an. Um die Jahrtausendwende erfreute sich die Anime-Serie großer Beliebtheit. 2016 lautet das Motto bei den Pokémon allerdings: runter von der Couch. "Man bewegt sich, trifft Leute, die man teilweise schon Jahre nicht gesehen hat, und kommt ins Gespräch", berichtet Jablonowski.

Die soziale Komponente gefällt auch Sven Ontl. "Es macht gemeinsam einfach mehr Spaß", meint er. An sogenannten Pokéstops, in denen die Spieler wichtige Items erwerben, treffen oft zahlreiche Anhänger der Pokémon aufeinander. Dadurch belebe das Spiel sogar die Innenstädte, meint Jablonowski. "In der Stadt sieht man viele junge Menschen, ich denke, dass unten im Café an der Allee-Straße schon lange nicht mehr so viel los war", sagt er. Diesen Eindruck teilt auch Ontl, denn gerade im Bereich der Allee-Straße und am Rathausplatz erbeute man zahlreiche Pokémon.

Inzwischen sei es wohl sogar möglich, dass Firmen und Gaststätten beantragen können, dass Arenen - dort lassen die Spieler ihre Pokémon gegeneinander antreten - und Pokéstops bei ihnen eingerichtet werden. Jablonowski meint, dass sich dadurch auch wirtschaftliche Vorteile erzielen lassen. Man könne aber eigentlich immer und überall spielen. Selbst vor der eigenen Haustür oder - wie der Student berichtet - an der Wuppertaler Universität treffe man immer wieder auf die virtuellen Monster. Das zum Teil zufällige Prinzip hat allerdings auch seine Schattenseiten. "Ich muss schon sagen, dass ich es auch ein wenig pietätlos finde, dass es etliche Pokéstops auf Friedhöfen gibt", sagt Jablonowski.

Für Neulinge hat der Pokémon-Experte ein paar kurze Tipps parat. "Einfach installieren und losgehen", meint er. Damit man nicht mitten in der Monsterjagd ohne Akkuladung dasteht, sei eine Powerbank, also ein externer Akku, hilfreich.

Wer spezielle Pokémon für seine Sammlung suche, solle im Internet nach entsprechenden Ratschlägen suchen.

(hathi)
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