Im Rack'n'roll Poesie aus Londons U-Bahn-Schacht

Remscheid · Mit ruhigen Klängen sorgte Singer- und Songwriter Ben Barritt im Rack'n'Roll für einen verträumten Start in die Woche. Der aus London stammende Musiker, der inzwischen in Berlin lebt, zeigte sich inspiriert von Joni Mitchell, John Martyn und Paul Simon und ließ dabei in seinen Songs Folk, R&B sowie Jazz und Rock auf eine eigene Weise verschmelzen. Ein authentischer Auftritt mit echten Gefühlen rundete den Abend ab.

 Der englische Sänger Ben Barritt war zu Gast im Rack'n'Roll und verzauberte sein Publikum auch mit verträumten Melodien.

Der englische Sänger Ben Barritt war zu Gast im Rack'n'Roll und verzauberte sein Publikum auch mit verträumten Melodien.

Foto: Nico Hertgen

Mit ruhigen Klängen sorgte Singer- und Songwriter Ben Barritt im Rack'n'Roll für einen verträumten Start in die Woche. Der aus London stammende Musiker, der inzwischen in Berlin lebt, zeigte sich inspiriert von Joni Mitchell, John Martyn und Paul Simon und ließ dabei in seinen Songs Folk, R&B sowie Jazz und Rock auf eine eigene Weise verschmelzen. Ein authentischer Auftritt mit echten Gefühlen rundete den Abend ab.

Ja, er hatte sichtlich Spaß an dem Konzert. Immer wieder stahl sich nach den Songs, wenn die Gäste applaudierten, ein breites Grinsen auf Barritts Gesicht oder er suchte während der Stücke Augenkontakt mit den Besuchern. Wenn er spielte, war er oft ganz in seiner Musik versunken, wie Gesichtsausdruck und Körpersprache zeigten. Es war eben Musik fürs Herz, die der Musiker bot und auch selbst lebte.

Sein Prinzip war effektiv: Eingängige Melodien, die direkt ins Ohr gingen, kombinierte der Musiker mit seiner markanten Stimme. Mit der bekömmlichen Mischung konnte er die Besucher direkt erreichen. Viele ließen verträumt die Blick umher schweifen, Paare hielten Händchen und sahen sich dabei tief in die Augen.

Manchmal blitzte auch der Rhythmus auf. "Die Leute denken immer, Musiker können auch tanzen", sagte Barritt und stellte klar, er könne es nicht. Warum das so sei, wisse er auch nicht und habe darüber mit "No Idea" einen Song geschrieben. Das Lied präsentierte sich mit feiner Rhythmik als durchaus zum Tanz geeignete Nummer wie auch einige andere Lieder á la "Flying Home", "Running Man" und das kraftvolle "Dancing Shoes". Dennoch lebten auch diese Stücke zu großen Teilen von Melodie und Gesang. Barritt verstand es einfach, alle drei Elemente gut zu kombinieren.

In aller Regel handelten die Songs vom Alltäglichen - und das konnte durchaus so etwas wie die Londoner U-Bahn sein.

Mit "Lonesome George" hatte der Musiker aber auch einen Titel mit einer sehr ungewöhnlichen Idee im Set. "Das Stück handelt von jemanden, der sich wie die letzte Schildkröte auf einer Insel fühlt", sagte Barritt. Überraschenderweise erwies sich das Lied nicht als traurig, sondern bestach durch flotte Melodien, die eine fröhliche Stimmung erzeugten.

Das Publikum hatte Gefallen an dem Auftritt gefunden und belohnte Barritt für seine sehr gute Leistung mit viel Applaus. Der Sänger kündigte bereits an, dass er weiter Musik machen wolle und definitiv zurück nach Remscheid kommen möchte.

Hagen Thiele

(hathi)
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