Remscheid Planungen für Designer-Outlet gehen in die letzte Runde

Remscheid · Der überarbeitete Bebauungsplan-Entwurf liegt jetzt aus. Bürger können erneut Anregungen und Kritik äußern.

 Virtueller Blick in das geplante DOC, so wie es die Architekten zuletzt in Remscheid präsentierten. Im Hintergrund sieht man die Kirche.

Virtueller Blick in das geplante DOC, so wie es die Architekten zuletzt in Remscheid präsentierten. Im Hintergrund sieht man die Kirche.

Foto: Picard Chilton

Ehe die Bagger für das Designer Outlet Center (DOC) anrollen, sind noch einige Schritte vorab zu bewältigen. Dazu gehören nicht nur die politischen Beschlüsse, sondern auch die sogenannten Offenlagen von Bebauungsplan-Entwürfen (BP). Während der Flächennutzungsplan den groben Rahmen vorgibt, welche Funktion ein Gebiet haben soll, geht der BP genauer ins Detail, was und wie gebaut werden darf. Seit Anfang Februar liegt der geänderte BP 657, der das Gebiet des künftigen DOC umfasst, öffentlich aus. Wir erklären, worum es dabei geht.

Warum gibt es denn schon wieder eine Beteiligung der Öffentlichkeit? Generell hat jeder das Recht, seine Anregungen oder auch Kritik zu einem BP schriftlich zu äußern. Nach der ersten Bürgerbeteiligung, die 2014 lief, überarbeitete die Stadt den BP-Entwurf. "Wir haben einiges aus der Öffentlichkeitsbeteiligung aufgegriffen und darauf geachtet, dass das DOC sich besser in die Umgebung einfügt", sagt Stadtplaner Robin Denstorff. Außerdem gab es eine textliche Änderung, um einer aktuellen Rechtssprechung gerecht werden zu können.

Das DOC ist ein großes Einkaufsdorf neben der Altstadt. Wie soll es gelingen, dass es nicht alles überragt? Die Bauhöhen im DOC sowie des Parkhauses wurden deutlich reduziert. "Und die Fußgängerbrücke zwischen Parkhaus und DOC wird schlanker und niedriger", erklärt Denstorff. Um fünf Meter wurde die Höhe reduziert. Außerdem wird das Parkhaus kleiner gebaut, es wird fünf Meter von der Brehmstraße weggerückt, um Platz für einen Wall an der Brehmstraße zu schaffen. Somit verschwindet der untere Teil des Baukörpers von der Brehmstraße aus gesehen optisch hinter der grünen Wand. Anwohner hatten zuvor die Dimension des Parkhauses kritisiert.

Wie stark wurden die Höhen reduziert? Das Parkhaus fällt 2,8 Meter niedriger aus. Im DOC soll eine kleinteilige Höhenstaffelung erreicht werden, "damit werden die Baukörper, die es in der Altstadt gibt, aufgegriffen", erläutert Dentorff. Nur noch zwei Prozent (vorher fünf Prozent) der überbaubaren Fläche darf die maximale Höhe um drei Meter überschreiten, bis zu zehn Meter waren es im ursprünglichen Entwurf. Damit ist der mal angedachte Aussichtsturm vom Tisch.

Wie hoch ragen die Gebäude im DOC tatsächlich empor? Denstorff spricht von normalen Haushöhen, die Firsthöhe darf circa zehn Meter erreichen. Doch nicht jedes Haus werde so hoch sein, vielmehr entstehe durch den Wechsel der Bauhöhen ein lebendiges Bild.

Gibt es weitere Einschränkungen? Ja, zum Beispiel: Nur 20 Prozent der Gesamtverkaufsfläche von 20.000 Quadratmetern ist im ersten Obergeschoss der Gebäude zulässig. So soll vermieden werden, dass sich die Verkaufsflächen in einem Teil dieses Sondergebiets konzentrieren. Gastronomie, Dienstleistungsbetriebe und Büros sind nur als Bestandteil dieses Einkaufszentrums erlaubt.

Wie wird sichergestellt, dass das Warenangebot eingeschränkt wird und nicht später alles in dem Gebiet verkauft werden darf? Der Bebauungsplan schreibt nicht nur die Anteile der Sortimente (Bekleidung, Schuhe, Uhren/Schmuck etc.) vor, sondern auch, was verkauft werden darf - das sind Waren aus der Vorsaison, Überproduktion oder zweiter Wahl, Restposten, Auslaufmodelle, Waren für Markttestzwecke, aber keine aktuellen Kollektionen. Ein von der Stadt beauftragter Gutachter prüft später regelmäßig, ob diese Vorgaben auch eingehalten werden.

(RP)
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