Remscheid Pläne für Kulturzentrum in Hasten finden Zustimmung

Remscheid · Kulturausschuss unterstützt das Konzept von Direktor Wallbrecht für den Umbau des Historischen Zentrums.

Die Mitglieder des Kulturausschusses haben einstimmig das Konzept von Dr. Andreas Wallbrecht, Direktor des Deutschen Werkzeugmuseums, zur Neugestaltung des Historischen Zentrums beschlossen. Es dient nun als Grundlage zur Diskussion, wie die fünf verschiedenen Bauphasen in die Tat umgesetzt werden können.

Ein Gesamtkonzept für das Historische Zentrum hat Wallbrecht entwickelt. Dabei steht zwar das Haus Cleff im Vordergrund, weil es aufgrund des Schädlingsbefalls seit zwei Jahren geschlossen ist und dringend saniert werden muss. Die Grundidee dieses Konzepts ist es aber, das gesamte Ensemble des Historischen Zentrums (bis auf das Archiv) miteinander zu verbinden. Die Trennung zwischen Haus Cleff und Werkzeugmuseum soll aufgehoben werden. "Wir haben hier einen einmaligen Zusammenhang zwischen Handel und Produktion", sagte Wallbrecht bei der Vorstellung seiner Überlegungen im Kulturausschuss. Beide Häuser dürften nicht länger getrennt betrachtet werden. Die Einheit von Handel und Produktion auf engem Raum sei ein Alleinstellungsmerkmal im Bergischen Land. Diese Besonderheit sei wichtig, um auch entsprechende Fördermittel zu bekommen.

Sichtbar wird die Idee der Einheit in dem Vorschlag, eine moderne Eingangshalle zu bauen, die beide Gebäude miteinander verbindet. Alle Vorhaben können Schritt für Schritt in fünf Bauabschnitten vollzogen werden. Das Konzept von Wallbrecht bietet daher Arbeit für mehr als ein Jahrzehnt. Während der große Rahmen für die Entwicklung eines neuen Kulturzentrums in Hasten abgesteckt ist, kümmert sich Wallbrecht zurzeit vorrangig um die Entwicklung von Haus Cleff. Fachleute überprüften Böden, Balken und Wände akribisch, um die Baugeschichte des Hauses zu rekonstruieren und damit eine sichere Grundlage für die Statiker zu liefern. Im Haus Cleff nagt nicht nur der Käfer, es biegen sich auch die Balken, Wände dellen aus und Treppen kippen nach innen weg. Für viele dieser Missstände gibt es Erklärungen, für die großen Probleme aber auch Lösungen. Wallbrecht: "Es ist machbar, das wir in den Geschossen die vorgeschriebene Traglast von 500 Kilogramm pro Quadratmeter sicherstellen", sagte Wallbrecht. Damit lässt sich das museale Konzept für das Patrizierhaus verwirklichen. Dort soll über wichtige Personen wie zum Beispiel die Gebrüder Cleff und Hilger die verschiedenen Aspekte der Sozial- und Industriegeschichte erzählt werden.

Kulturausschussvorsitzender Karl-Heinz Humpert (CDU) lobte das Konzept als einen "konstruktiven Denkanstoß mit der Chance auf Finanzierung". Beatrice Schlieper (Grüne) unterstrich, dass man bei diesem Projekt "klotzen, und nicht kleckern dürfe". Sie plädierte dafür, frühzeitig mit der Erneuerung der Infrastruktur zu beginnen, damit die Besucher auch während der Umbauphase nach Hasten kommen. Volker Leitzbach (SPD) nannte die Überlegungen vielversprechend. Er könne sich nicht vorstellen, dass dieses Konzept nicht positiv aufgegriffen werde. Fritz Beinersdorf (Linke) hofft, dass es mal "ein richtig großer Wurf" werde.

(RP)
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