Remscheid Pippi Langstrumpf erobert den Stadtpark

Remscheid · Aufführung des Mühlheimer Figurentheater "Wodo" zog Kinder und Eltern in ihren Bann.

 Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup-Wellfonder erweckten Astrid Lindgrens Geschichten um das Mädchen mit den roten Zöpfen zum Leben.

Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup-Wellfonder erweckten Astrid Lindgrens Geschichten um das Mädchen mit den roten Zöpfen zum Leben.

Foto: Schütz

Es gibt Kindergeschichten, die einfach nie aus der Mode kommen und sowohl Kinder als auch Erwachsene erfreuen. Letztere vermutlich, weil diese sie an ihre Kindheit erinnern. Eine dieser großartigen Geschichten ist Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf, die das Mühlheimer Figurentheater "Wodo" am Sonntag im Stadtpark vor zahlreichen Kindern und ebenso vielen Erwachsenen spielte.

Der Remscheider Sommer lockt immer, egal ob bei Sonne oder Regenwetter, viele Gäste zur Konzertmuschel am Stadtpark, besonders wenn Kindertheater auf dem Programm steht. Meist fungieren Eltern dabei nur als Begleiter, nehmen auf den Bänken Platz, während es sich die Sprösslinge vor der Bühne gemütlich machen und mit den Figuren mitfiebern und lachen. Doch diesmal änderte sich dieses gewohnte Bild: Es sah beinah so aus, als wären wesentlich mehr Erwachsene zum Puppenspiel erschienen. Vor der Bühne saßen wie gewohnt die kleinsten Besucher, doch auch einige Erwachsene hatten es sich im Schneidersitz vor der Bühne gemütlich gemacht und verfolgten aufmerksam das brisante Puppenspiel mit einem frechen und gewitzten kleinen Mädchen mit feuerroten Zöpfen als Hauptfigur. Pippis beste Freunde, das Pferd "Kleiner Onkel" und der Affe "Herr Nilsson" fehlten ebenso wenig wie die Geschwisterkinder Tommy und Annika. Auch Fräulein Prysselius, Pippis "Prusseliese", erschien sowie die beiden irrwitzigen Polizeibeamten, die eigentlich den Auftrag haben, Pippi ins Kinderheim zu bringen. Am Ende kam natürlich auch Kapitän Langstrumpf zum Vorschein.

An der Originalgeschichte veränderten die beiden Puppenspieler, Dorothee Wellfonder und Wolfgang Kaup-Wellfonder, nichts, was auch gut war. Stattdessen füllten sie ihre hübsch geschnitzten Holzfiguren mit viel Leben. Neu war allerdings, dass die Kinder mittendrin eingeladen wurden, mit Pippi zu singen und herumzutollen, zu hüpfen und zu tanzen. Dazu spielte Kaup-Wellfonder Gitarre, die Eltern auf den Bänken klatschten mit.

Mit wenig Schnickschnack, einer einfachen, funktionalen Kulisse der Villa Kunterbunt mit passendem Vorgarten und den wunderbar geschnitzten Figuren erschufen die Puppenspieler dennoch ein großartiges Szenario für Lindgrens Klassiker.

Kinder und Erwachsene waren am Ende gleichermaßen begeistert und zollten dem Puppenspieler-Duo anerkennenden Beifall. Und nach einem kurzweiligen Theaternachmittag blieb die Erkenntnis, dass Pippi Langstrumpf auch nach über 70 Jahren ihren Charme und faszinierende Wirkung nicht verloren hat.

(sebu)
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