Remscheid "Pille" leer? Stadt bleibt stumm zum Stadion

Remscheid · Im Sportausschuss bleibt die Verwaltung Antworten auf drängende Fragen von Sport und Politik schuldig. Der Unmut bei den Remscheider Vereinen wächst.

 Wie einen Ball ohne Luft empfinden viele Vereine derzeit die Informationspolitik der Stadt. Auf drängende Fragen zur Zukunft ihrer Sportstätten im Zusammenhang mit dem Bau des DOC in Lennep warten die Vereinsvertreter weiter vergeblich auf Antworten.

Wie einen Ball ohne Luft empfinden viele Vereine derzeit die Informationspolitik der Stadt. Auf drängende Fragen zur Zukunft ihrer Sportstätten im Zusammenhang mit dem Bau des DOC in Lennep warten die Vereinsvertreter weiter vergeblich auf Antworten.

Foto: Koster, Karin (kost)

Den ersten Auftritt des neuen Sportamtsleiters Martin Sternkopf im Sportausschuss der Stadt hatten sich die Vertreter von Sportvereinen und Politik ganz sicher anders vorgestellt. Zwei kurze, nichtssagende Statements, die ihm das Stadtplanungsamt an die Hand gegeben hatte, las Sternkopf in der Sitzung vor. Viel mehr Infos hatte er am Mittwochabend nicht im Gepäck zum Fragenkomplex, zu dem die meisten Besucher in die Sitzung gekommen waren und der die Gemüter der Sportszene seit Monaten bewegt: Wie weit sind die Überlegungen gediehen, die erste Mannschaft des FCR im Stadion Reinshagen unterzubringen? Und wie wirkt sich das auf die Pläne für die als Ersatz für das Röntgenstadion geplante neue Sportanlage am Hackenberg aus?

Angesichts der dünnen Informationslage drängte der Ausschussvorsitzende Markus Kötter (CDU) auf eine baldige Sondersitzung zum Thema, sobald neue Informationen vorlägen. Keinesfalls will er sich bis zum Oktober vertrösten lassen. Denn nur kurz darauf, so erinnerte Kötter, werde der Rat bereits grundlegende Entscheidungen zum DOC, dem Auslöser des ganzen Umzugsszenarios, treffen. Wann ein Termin für eine solche Sondersitzung sein könnte, darauf wollte sich aber auch Sportdezernent Thomas Neuhaus nicht festlegen lassen.

Den Unmut der Vereine über die unklare Zukunftsperspektive fasste Erwin Rittich in Worte. "Das ist nichts", sagt der Vorsitzende der LTG, der sich nach dem dünnen Vortrag wie im "luftleeren Raum" fühlte. "Ich bin nicht bereit, das zu akzeptieren." Gerne hätte er erfahren, wie die Planungen für ein Stadion Reinshagen mit dem neuen Nutzer FCR aussehen. Wird das Stadion so ertüchtigt, dass der FCR nach einem möglichen Aufstieg aus der Landesliga dort spielen kann? Dann nämlich wäre eine Trennung der Fanblöcke zwingend notwendig, was wiederum ganz andere bauliche Eingriffe bedeuten würden. Die kosten Geld, das wiederum am Ende für den Ersatzbau in Lennep fehlen könnte. Auch der Versuch von Kötter, von der Stadt zumindest eine Aussage über die finanziellen Auswirkungen eines möglichen FCR-Umzuges nach Reinshagen zu erhalten, lief ins Leere. Und verärgerte zudem David Schichel (Grüne). Kötters "Fischen im Nebel" sei nicht "zielführend".

Neuhaus versicherte, dass es in Lennep für alle sportlichen Nutzungen, die derzeit im Röntgenstadion ihren Platz haben, einen Ersatz geben werde. Und Sternkopf machte am Ende der Diskussion der Politik immerhin Hoffnung, dass die Stadt bald sprachfähiger sein wird. Wenn die Umfrage zum Nutzungsverhalten der sieben Vereine, die aktuell das Stadion Reinshagen nutzten, beendet sei, wisse man mehr.

(RP)
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