Remscheid Pfingstkirmes droht nach Klage zu platzen

Remscheid · Geschäftsanlieger ist gegen Feiern auf der Robert-Schumacher-Straße. Festplatzfrage spitzt sich zu.

 Die Lenneper Pfingstkirmes gerät durch die Klage eines Anliegers der Robert-Schumann-Straße in Gefahr.

Die Lenneper Pfingstkirmes gerät durch die Klage eines Anliegers der Robert-Schumann-Straße in Gefahr.

Foto: Hertgen

Es brodelt in Lennep. Weil der Eigentümer der Gewerbeimmobilien an der Robert-Schumacher-Straße Klage beim Verwaltungsgericht gegen Festivitäten vor "seiner Haustür" eingereicht hat, sieht der Vorsitzende des Schützenvereins Eintracht Lennep, Dieter Bornewasser, die Pfingstkirmes in Gefahr. Die rechtliche Auseinandersetzung liefert gleichzeitig der Festplatzdiskussion neue Nahrung. Eigentlich sollte bis Ende März klar sein, wo der von der Stadt versprochene Ersatz für den Kirmesplatz sein wird.

Denn just diese Straße am Einkaufsschwerpunkt Rewe, Aldi, DM hat die Stadt nach BM-Informationen als neues Festareal im Visier. Wie berichtet, favorisieren die vier Lenneper Vereine, die größere Veranstaltungen im Programm haben, freie Gewerbegrundstücke an der Karlstraße als neuen Ort des Feierns. Politische Unterstützung dabei bietet die Wählergemeinschaft, die für die Bezirksvertretung (BV) Lennep einen Antrag einreichte. In der Sitzung der BV hatte Stadtplaner Robin Denstorff allerdings betont, dass die Stadt die Grundstücke aktiv vermarkte und dass die Schaffung von Arbeitsplätzen Priorität habe.

Am Dienstagabend untermauerten der Verkehrs- und Förderverein Lennep, die Lenneper Karnevalsgesellschaft, der Schützenverein Eintracht Lennep und der Lenneper Schützenverein von 1805 bei einem Treffen ihren gemeinsamen Vorschlag. "Das Areal ist groß genug für alle Veranstaltungen", sagte LKG-Chef Gunther Brockmann gestern. Gemeint sind die Baufelder 8,9 und 10 des Gewerbegebiets Karlstraße mit 13.500 Quadratmetern gegenüber Aldi und DM jenseits der Bahngleise, auf die auch das große Oktoberfestzelt passt. Selbst wenn sich die Idee durchsetzen sollte, wird's dennoch für die Eintrachtschützen terminlich und finanziell eng. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt die Erlaubnis für die Pfingstkirmes auf der Robert-Schumacher-Straße kurzfristig zurückgezogen - wegen des Rechtsstreits mit dem Anlieger. Das Schützenfest wanderte zurück auf den Kirmesplatz, den Schausteller gerne als Seenplatte bezeichnen. Dabei hatten die Schützen 2014 nach dem erfolgreichen Testlauf einer Straßenkirmes Schausteller bei der Stange halten und sogar zurückgewinnen können. Doch für sie war klar, dass sie ihre Karussells und Buden nicht noch einmal auf dem Kirmesplatz aufbauen würden, wenn eine Straßenkirmes vertraglich vereinbart wurde. "Wenn das schiefgeht, drohen Konventionalstrafen. Dann sind wir ruiniert", sagt Dieter Bornewasser zu der Klage und dem drohenden erneuten Rückzieher der Stadt. Denn der geschäftsführende Vorstand hafte mit seinem Privatvermögen. Auf dem Spiel stehen 20.000 bis 25.000 Euro. Der Schützenverein werde nun seinen Anwalt einschalten.

(RP)
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