Remscheid Parkverbot - Anwohner des Neuenhofs sind weiter unzufrieden

Remscheid · Die Sondersitzung der Bezirksvertretung Süd hatte das Prädikat "besonders" wahrlich verdient. Nicht nur deshalb, weil sie außerplanmäßig stattfand, sondern auch, weil zahlreiche Anwohner des Neuenhof und der Breslauer Straße die Gelegenheit nutzten, Fragen und Frust loszuwerden. Bezirksbürgermeister Stefan Grote hatte mit einer Sitzungsunterbrechung das Ventil geschaffen. So konnte sich der lang aufgestaute Unmut der Bürger entladen. Auslöser der Bürgerproteste waren Halteverbotsschilder, mit denen die Anwohner dieses Wohnbereichs in den Sommerferien überrascht wurden.

Auch die Ortsbesichtigung vor der Sitzung, bei der ein Müllfahrzeug und ein Leiterwagen der Feuerwehr Mühe hatten, die schmalen Straßen mit abgestellten PKW zu befahren, überzeugte die Bürger nicht. Und den vorsichtigen Einwurf der Dezernentin Barbara Reul-Nocke, da würden womöglich Kosten auf die Anwohner zukommen, konterten Anwohner mit dem Hinweis auf Planungsfehler der Stadt. Schon vor 60 Jahren habe die Stadt Fehler gemacht und die Straßen zu schmal geplant. Deshalb sei sie auch für die Nachbesserung verantwortlich.

Nicht überzeugen konnte die Ortsbesichtigung. "Die Probefahrt heute war für mich unrealistisch!", sagte eine Anwohnerin und bestätigte damit Einwände anderer Bürger. "In einer Wohnung mit 1,90 Meter hohen Wänden kann ich keinen zwei Meter großen Schrank aufstellen", regte ein Anwohner an, über kleiner dimensionierte Fahrzeuge nachzudenken. Nachdenken muss die Verwaltung auch über das Fällen "falsch gepflanzter Bäume" sowie über die Nutzung von Grünflächen. Hier kollidiere der Wunsch nach Wohnqualität mit dem Wunsch nach Parkraum, machte Gewag-Vorstand Hans-Jürgen Behrendt deutlich.

Er signalisierte aber, dass die Gewag als Beteiligte an Lösungen mitarbeiten wolle. Am Ende nahmen die Vertreter der Stadt einen Katalog von Fragen und Anregungen mit. Die neuen Schilder werden aufgestellt.

(RP)
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