Remscheid Parkour-Anlage wird gut angenommen

Remscheid · Am Wochenende wurde am Bahnhof die Saison offiziell eröffnet. Vereine merken mehr Interesse.

 Sport in luftigen Höhen. Manche Mutter mag nicht gar nicht hinschauen, wenn ihre Kinder die Parkour-Anlage nutzen.

Sport in luftigen Höhen. Manche Mutter mag nicht gar nicht hinschauen, wenn ihre Kinder die Parkour-Anlage nutzen.

Foto: Jürgen Moll

Das Warten hatte ein Ende: Nach der Einweihung der Parkour-Anlage im November letzten Jahres wurde am Samstag die offizielle Saisoneröffnung gefeiert. Zahlreiche Vereins- und Hobby-Traceure (so nennen sich die Sportler im Herkunftsland Frankreich) kamen zusammen und boten bei gutem Wetter und fetziger Musik begeisternde Einblicke in diese neue Trendsportart.

Und sie kommt gut an, die Parkour-Anlage am Bahnhof, bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gleichermaßen. Der zehnjährige Niko etwa, der erst seit Oktober diese Sportart beim Goldenberger Turnverein (GTV) betreibt, schwang sich schon ganz professionell von Stange zu Stange. Was ihm an Parkour besonders gut gefällt? "Dass ich da alles machen kann, was ich will." Mutter Carmen Manstein, wird dagegen allein vom Zugucken schwindelig: "Ich muss da manchmal schon weggucken", gestand sie. Grundsätzlich aber "ist es schon ein guter Sport, weil der komplette Körper zum Einsatz kommt und unkonzentriert kann man dabei auch nicht sein."

Nicht erst seit diesem Wochenende wird die Anlage genutzt: Auch schon in den Monaten zuvor trafen sich bei gutem Wetter immer wiede Parkour-Liebhaber um die verschiedenen Elemente auszuprobieren. "Wir waren schon öfters hier, an Wochenenden oder wenn wir früher Schulschluss hatten", erzählte Janos. Mit bis zu 20 Freunden klettern sie dann auf der Anlage herum. Im Verein betreibt er diese Trendsportart nicht. "Zu Parkour bin ich eigentlich durch Karate gekommen", erklärte der 13-Jährige. Er wollte sich fit halten und ein wenig Kraft trainieren, Dinge die beim Parkour offenbar spaßiger von der Hand gehen, als etwa beim Hantel- oder Ausdauertraining.

Sebastian Gies, ehemaliger Parkour-Trainer beim GTV, der an den Planungen zur Remscheider Parkour-Anlage mitgewirkt hat, kennt die Szene gut und bestätigte auf Anfrage: "Die Anlage wird gut angenommen." Viele Remscheider würden das Gelände am Hauptbahnhof bereits nutzen, aber auch einige auswärtige Traceure und sogar einige Sportlehrer mit ihren Klassen. Die drei Sportvereine GTV, RSV und LTG, die Parkour in ihrem Programm haben und deren Trainer bei der Saisoneröffnung Neulinge anleiteten, verzeichnen seit der Einweihung der Anlage sogar eine steigende Resonanz.

Ein Sport, der Mädchen und Jungs gleichermaßen fesselt: Die 13-jährige Gina konnte am Samstag beispielsweise gut mit ihren männlichen Kollegen mithalten. Wände klettern, in luftigen Höhen balancieren, sich hinabstürzen und auf dem Boden abrollen, das klappt alles. "Ich mache das jetzt seit zweieinhalb Jahren beim RSV und es macht einfach Spaß", sagte sie. "Es ist aufregend und spannend, weil auch ein bisschen Risiko dabei ist."

(RP)
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