Remscheid Orgel, Oper und Operette

Remscheid · Die Musiker und Sänger Claudia Hirschfeld, Johannes Groß und Luis del Rio füllten mit ihrem "German Tenors-Konzert" die Klosterkirche.

 Die Wersi-Orgel von Claudia Hirschfeld ersetzt ein ganzes Orchester.

Die Wersi-Orgel von Claudia Hirschfeld ersetzt ein ganzes Orchester.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Der Sound eines ganzen Orchesters umwehte das Publikum in der Klosterkirche, als Claudia Hirschfeld auf ihrer Wersi-Orgel aufspielte. Zum wiederholten Mal war die Künstlerin im Lenneper Kulturzentrum zu Gast und spricht mit ihren Konzerten ein zunehmend größer werdendes Publikum an. So freute sie sich gemeinsam mit den "German Tenors" Johannes Groß und Luis del Rio über ein fast ausverkauftes Haus.

Mit der Ouvertüre zur Operette "Dichter und Bauer" von Franz von Suppé präsentierte die Organistin sogleich die klanglichen Möglichkeiten ihres Hightech-Instruments in Gänze. Als würde ein komplettes Sinfonieorchester aufspielen, setzten sich hier mal die Streicher, dort mal Flöten, Pauke oder Schlagwerk durch. Und im Gefangenenchor aus Verdis "Nabucco" brachte die elektronische Orgel sogar die Chorstimmen hervor.

Bewusst war das dreimanualige Instrument schräg zum Publikum aufgestellt, damit Claudia Hirschfeld sich auf die Finger und aufs Pedalspiel schauen lassen konnte. Auch wenn sich die Illusion eines kompletten Klangkörpers einstellte, wolle sie mit ihren Auftritten kein Orchester ersetzen, sagte sie in ihrer Moderation. Und keinesfalls sei ihr Instrument eine "Musikmaschine", betonte die Musikerin. "Wie sie sehen können, muss ich mit zwei Händen und zwei Füßen eine Menge tun." So sei die Konzertorgel eine gute Alternative zur Gesangsbegleitung, wovon sich nach anfänglicher Skepsis auch die beiden Tenöre hätten überzeugen lassen, wie Johannes Groß im lockeren Plauderton erzählte. Seit den ersten Kontakten und Proben bilden die Sänger und die Instrumentalistin ein gutes Team. Die Tenöre harmonierten stimmlich gut zusammen und erreichten mühelos den Saal bis in den letzten Winkel. Dabei bedienten die beiden Sänger überwiegend den Bereich der Klassik und waren auch bei neapolitanischen Canzonen, wie etwa dem Caruso-Titel "Torna a Surriento" bestens zu Hause. Auch das Lied "A song for our friends", komponiert von Grand Prix-König Ralph Siegel, löste Begeisterungsstürme im Publikum aus. Im Wechsel mit dem reinen Instrumentalbeiträgen gestaltete das gut gelaunte, sympathische Trio einschließlich der Zugaben einen kurzweiligen Konzertabend.

(RP)
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