Remscheid Neuer Anlauf für Brücke als Weltkulturerbe

Remscheid · Der Bergische Rat soll im Herbst den Auftrag für eine zweite Bewerbung erteilen.

 Bergisches Wahrzeichen - die Müngstener Brücke.

Bergisches Wahrzeichen - die Müngstener Brücke.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Im Park unter der Müngstener Brücke fand im April symbolträchtig die konstituierende Sitzung des Bergischen Rates statt. In seiner ersten Arbeitssitzung Ende September hat das regionale Gremium, in dem politische Vertreter aller drei Städte vertreten sind, nun auch ganz praktisch mit der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands zu tun.

Wie Carsten Zimmermann, Teamleiter Regionalentwicklung bei der Bergischen Gesellschaft in Solingen berichtet, sollen die Politiker entscheiden, ob das Städtedreieck einen neuen Anlauf bei dem Versuch unternehmen soll, die Müngstener Brücke in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufzunehmen. Ein erster Anlauf war 2011 bereits auf Landesebene gescheitert. Die Brücke kam nicht auf die Liste der Projekte, die von NRW eingereicht wurden.

Damals allerdings gab die Jury den Bergischen den entscheiden Hinweis, auf dem nun die neue Bewerbung fußen soll. Diese Idee wurde schon 2014 kurz diskutiert, aber ohne bergischen Konsens.

Nicht als Einzelobjekt, sondern als eine in einer Serie von ähnlichen Brücken in Europa könnte die Brücke den prestigeträchtigen Ritterschlag bekommen. Ungefähr zeitgleich sei in Europa eine Serie von Bogenbrücken gebaut worden, die ein neuer Ansatz in der Konstruktion vereine und die damit gemeinsam für einen Entwicklungsschritt der Ingenieurskunst stehen, sagt Zimmermann. Neben der Müngstener Brücke sind dies der Ponte Maria Pia und der Ponte Dom Luis I. (beide zwischen Porto und Vila Nova de Gaia/Portugal), das Viaduc de Garabit (Auvergne Berry /Frankreich), und der Ponte San Michele in der Lombardei (Italien).

Auf der "fachlichen Ebene" hat die Bergische Gesellschaft bereits in den anderen Städte vorgefühlt und ist auf Interesse gestoßen. Für eine öffentliche Anfrage braucht man aber das Votum der Politik. Denn vor allem für die für eine Bewerbung nötigen Gutachten würden Kosten entstehen.

Wie diese aufgeteilt werden und wer welche Arbeiten übernimmt, müsste geklärt werden. Das Verfahren selber sei langwierig, sagt Zimmermann. "Vor 2020 wird das nichts". Die Urkunde könnte dann der nächste Bergische Rat entgegen nehmen.

(RP)
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