Remscheid Neue Blitzer für die Stadt

Remscheid · An der Lenneper Straße wird eine stationäre Radarfalle installiert, zudem blitzt das Ordnungsamt zukünftig mit drei mobilen Geräten. 2015 nahm die Stadt rund 1,3 Millionen Euro mit den Messungen ein - bald werden es wohl noch mehr.

Am Ende wurde es wie so oft im Leben teurer als gedacht. 300.000 Euro sollte die Anschaffung neuer Geschwindigkeits-Messgeräte für die Kontrollen durch das Ordnungsamt nach ersten Planungen kosten - letztlich wurden es rund 30.000 Euro mehr. Die zusätzlichen Kosten wurden nun vom Rat der Stadt bewilligt, in den kommenden Tagen wird die Stadt die neuen Geräte bestellen.

Konkret geht es um die Installation einer stationären Radarfalle sowie die Anschaffung zweier neuer Fahrzeuge, mit denen das Ordnungsamt an unterschiedlichen Messstellen in der Stadt Geschwindigkeits-Kontrollen durchführen kann. Fest installiert wird ein Blitzer an der Lenneper Straße nahe des Zentralpunkts. Das Gerät solle dafür sorgen, dass die Regelungen für den Lärmschutz - dort gilt Tempo 30 - eingehalten wird, erklärt Ordnungsamts-Leiter Jürgen Beckmann. Darüber hinaus wird die Stadt künftig mit drei statt wie bisher zwei mobilen Messgeräten blitzen. "Ein älteres Fahrzeug wird abgeschafft, dafür bekommen wir zwei neue", sagt Beckmann. Die Radarmessgeräte aus dem alten Dienstfahrzeug werden auf die beiden neuen Autos aufgeteilt, zudem bekommen beide jeweils ein neues Lasermessgerät. Der Vorteil der neuen Technik für das Ordnungsamt: Da die Geräte ohne Bedienung durch einen Mitarbeiter messen können, ist künftig nur noch ein Insasse pro Fahrzeug nötig - so kann ohne erhöhte Personalkosten eine zusätzliche mobile Messstelle eingesetzt werden. Wann das stationäre sowie die mobilen Geräte tatsächlich in Betrieb gehen, steht noch nicht fest. "Ob in diesem Jahr schon Messungen möglich sind, lässt sich nicht sagen - ganz gewiss geht es aber spätestens im Frühjahr des kommenden Jahres los", so Beckmann.

Die Anschaffung der neuen Geräte ist Ergebnis der Beratungen einer Arbeitsgruppe, die für die Umsetzung einer unpopulären Maßnahme einen für alle Seiten verträglichen Mittelweg finden musste. Um das Haushaltsziel 2016 zu erreichen, hatte die Stadt ursprünglich - unter anderem - beschlossen, fünf neue stationäre Blitzer aufzustellen. Nachdem aus der Politik Stimmen gegen diese umfangreichen Maßnahmen laut geworden waren, entwickelte die Arbeitsgruppe eine Alternative. Das Ergebnis sind die neue stationäre Anlage sowie die Aufstockung auf drei mobile Messgeräte.

Durch die erhöhte Blitzerzahl erwartet die Stadt logischerweise höhere Einnahmen. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die stationären Radarfallen rund 700.000 Euro, die mobilen Kontrollen brachten der Stadtkasse etwa 600.000 Euro ein. Bis Juli dieses Jahres lagen die Bruttoeinnahmen durch stationäre Messungen bei rund 450.000 Euro, die mobilen brachten weitere 330.000 Euro. Dass die Einnahmen in diesem Jahr wohl höher ausfallen werden als im vergangenen, liege vor allem technisch bedingten, dreimonatigen Ausfall einer stationären Anlage in 2015, erklärt Ordnungsamts-Chef Beckmann.

Neben der Aufbesserung der städtischen Finanzen blitzt das Ordnungsamt jedoch auch, um Remscheid Straßen sicherer zu machen. Laut Erlass dürfe das Ordnungsamt dabei aber nur im Bereich von Kitas, Schulen, Schulwegen, Altenheimen und Unfallschwerpunkten blitzen, erklärt Arndt Liesenfeld, zuständiger Bereichsleiter. Hinzu kämen noch die Sicherung des Lärmschutzes und Hinweise auf Raserschwerpunkte von Bürgern.

Nicht nur das Ordnungsamt, auch die Polizei kontrolliert die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen in der Stadt. Deren Erfahrung: Insgesamt betrachtet habe Remscheid kein Raser-Problem wie etwa Köln, sagt Polizeisprecherin Anja Meis. Dennoch müsse man hin und wieder auch mit empfindlichen Strafen gegen Raser vorgehen.

Eine gute Nachricht gibt es für Remscheider Autofahrer trotz der Aufstockung der Blitzer im Stadtgebiet dennoch: Einen Blitzmarathon wird es in diesem Jahr in NRW nicht mehr geben.

(RP)
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