Remscheid Neue Auflagen für Lenneper Weinfest

Remscheid · Aus Sicherheitsgründen besteht die Stadt auf Besucherzählung. LKG ist verärgert, aber ein Kompromiss ist in Sicht.

 Ordnungsamtseinsatz beim Lenneper Weinfest.

Ordnungsamtseinsatz beim Lenneper Weinfest.

Foto: Nico Hertgen

Als Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gestern um 7 Uhr ins Rathaus kam, stand unerwarteter Besuch auf der Matte. Gunther Brockmann, Chef der Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG) wollte mit dem OB die neuen Auflagen für das Weinfest in der Altstadt besprechen, das die LKG ausrichtet. Brockmann war sauer, denn "der OB hat mir zugesichert, dass es beim Konzept von 2015 bleiben soll". Zur Erinnerung: Mit Glaspfand, Taschen- und Zugangskontrolle durch Sicherheitsdienst und Ordnungsamt war das Thema Sicherheit ganz neu definiert worden.

Doch nun dies: Die Stadt fordert, dass die Zahl der zum Fest in den Altstadtkern eingelassenen Gäste in diesem Jahr genauer erfasst wird. Im vergangenen Jahr war am ersten Abend für eine halbe Stunde der Zugang abgeriegelt worden, weil es zu voll war. Damals hatte ein Mitarbeiter der Stadt beim Blick vom Dach eines Hauses erkannt, dass es gefährlich wird. 3000 Menschen sind maximal zugelassen. "Wir wollen, dass die Frage, ob diese Grenze erreicht ist, nicht aus dem Gefühl entscheiden wird, sondern auf einer sicheren Grundlage", sagt Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke. Darum möchte die Stadt, dass an den Zugangsstellen jetzt gezählt wird. Um es der LKG "einfacher zu machen", wollte die Stadt die Zugänge auf vier beschränken, die restlichen Wege sollen als Ausgänge dienen.

Brockmann, der die Abriegelungstaktik unter dem Motto "Festung Lennep" schon im vergangenen Jahr kritisch sah, geht das nun endgültig zu weit. Die dadurch entstehenden Umwege seien weder den Besuchern noch den Anwohnern der Altstadt zuzumuten.

In einem spontan einberufenen Krisengespräch gestern Morgen wurde ein Kompromissvorschlag erarbeitet. Es wird bei zehn Zugängen zum Fest bleiben, an denen aber nun die LKG die Aufgabe der Besucherzählung mit eigenen Leuten übernimmt. "Wir prüfen gerade, ob wir uns Funkgeräte und Handzähler besorgen oder das Ganze per Handy machen", sagte Brockmann gestern bei einem Pressegespräch in Lennep. Würde man diese Aufgabe auch an den Sicherheitsdienst übergeben, würde das die Kosten für den Verein zu sehr in die Höhe treiben.

"Es ist Aufgabe des Veranstalters, die Sicherheit einer Veranstaltung zu garantieren", sagte Reul-Nocke der BM. Das Ordnungsamt der Stadt sei gleichwohl mit 15 Mitarbeitern vor Ort und leiste damit einen erheblichen Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung.

Für Brockmann ist diese Hilfe selbstverständlich. "Das ist die Aufgabe der Verwaltung." Er wird den gestern in aller Frühe ausgehandelten Kompromiss-Vorschlag nun seinem Vereinsvorstand vorlegen. In der kommenden Woche werde man sich dazu äußern.

Weinfest Lennep, 5. bis 7. August.

(RP)
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