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Remscheid Neue Anlaufstelle hilft Flüchtlingen bei Integration

Remscheid · Gestern wurde der Integration Point per Vertrag besiegelt. Ende März beginnt ein neues Angebot..

Sprache erlernen, Ausbildung und Qualifizierung durchlaufen, Job finden - das ist der Dreisprung einer gelungenen Integration. Damit dieser leichter gelingt und Flüchtlinge nicht im Behördendschungel stranden, haben sie jetzt eine zentrale Anlaufstelle, in der sie Beratung und Unterstützung erhalten - das ist das erklärte Ziel des "Integration Point". Er hat am 1. Februar seine Arbeit aufgenommen, gestern wurde die Kooperationsvereinbarung verschiedener Behörden im Rathaus per Unterschrift besiegelt.

Besonders um die Flüchtlinge mit Aussicht auf Bleiberecht, die die deutsche Sprache erlernen wollen, motiviert sind und in ihrem Heimatland schon gearbeitet haben, wollen sich die einzelnen Stellen vernetzt kümmern: das Jobcenter, die Bundesagentur für Arbeit und das Ausländeramt. "Die anderen Menschen mit Unterstützungsbedarf werden wir dabei nicht aus den Augen verlieren. Sie haben keine Nachteile", versprach Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz, um einer Sozialneiddebatte vorzubeugen.

Der finanzielle Druck, Flüchtlinge zügig zu integrieren, wächst. Weil das BAMF (Bundesamt für Flüchtlinge und Integration) Flüchtlinge schneller anerkennen will, werden mehr Zugewanderte nicht mehr Geld aus dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen, sondern SGB II - mit anderen Worten: Auf die Kommunen kommen mehr Ausgaben zu. Derzeit beziehen 119 von 1500 Flüchtlingen in Remscheid SGB II-Leistungen. 400 mit Bleiberechtsperspektive sind potenzielle Bezieher.

"Jeder Monat zählt bei der Integration, was die Entwicklung der Transferleistungen anbelangt", räumte Sozialdezernent Thomas Neuhaus ein. Ziel müsse sein, die Flüchtlinge in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Dass die Arbeit in einem Betrieb mehr bewirkt, hob Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal hervor. "Der Kollege an der Werkbank erklärt, was Karneval ist und dass man hier den Müll trennt." Auch sprachlich kommen arbeitende Flüchtlinge schneller voran.

Am 29. März startet beim Jobcenter eine neue Maßnahme, die Sprachförderung, Berufsfelderkundung und Praktika in Firmen umfasse, sagte Dirk Faust, Leiter des Jobcenters. 120 Plätze für Erwachsene und 18 für Jugendliche stehen zur Verfügung. Bei Bedarf werde ausgestockt. Zu IHK und Kreishandwerkerschaft wurden erste Kontakte geknüpft, sagte Rechtsdezernentin Barbara Reul-Nocke.

Der Integration Point ist mit je zwei Mitarbeitern des Jobcenters und der Bundesagentur besetzt, Verena Burger leitet die Teams im Städtedreieck. Noch ist der Anlaufpunkt im ADAC-Gebäude untergebracht, es werde aber ein neuer Standort gesucht. Personell soll der Integration Point auf acht Mitarbeiter aufgestockt werden.

(RP)
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