Remscheid Musikschule bezieht neues Domizil

Remscheid · Nach den Herbstferien beginnt der Unterricht für die Musik- und Kunstschüler in den Häusern an der Scharffstraße. Etwa 2000 Schüler gehen aktuell zur MKS. Schallschutzwände lösen die Probleme mit der Akustik.

 Blick in einen Unterrichtsraum der Musikschule. Hellgrüne Sitzkissen und Fotografien an den Wänden sorgen für eine ansprechende Atmosphäre.

Blick in einen Unterrichtsraum der Musikschule. Hellgrüne Sitzkissen und Fotografien an den Wänden sorgen für eine ansprechende Atmosphäre.

Foto: Christian Peiseler

In zwei Wochen gibt Sueli Heider, Klavierlehrerin und stellvertretende Leiterin an der Musik- und Kunstschule, ihren ersten Unterricht in den neuen Räumen an der Scharffstraße. "Ist das nicht schön hier", sagt Sueli Heider und schwenkt einmal mit ausgestrecktem Arm durch das Musizierzimmer im Untergeschoss des Hauses 5 an der Scharffstraße. Parkettfußboden, Türen mit dunklen, edlen Holzrahmen, der Geruch von frischer weißer Farbe an den Wänden und Fensterrahmen liegt noch hauchzart in der Luft. Gestern Mittag wartete die Klavierlehrerin noch auf den Flügel, der in ihrem Zimmer seinen Platz finden wird. Die Mitarbeiter des Umzugsunternehmens hatten ihn bei den ersten Fahrten noch nicht mitgenommen aus der Böker-Villa. Von den 14 Klavieren sind aber bereits vier auf einzelne Räume verteilt, neben dem Flügel fehlen noch das Cembalo und das Spinett.

 Sueli Heider, stellvertretende Leiterin der Musik- und Kunstschule, sortierte gestern beim Einzug der MKS in die Räume an der Scharffstraße die Instrumentenkoffer.

Sueli Heider, stellvertretende Leiterin der Musik- und Kunstschule, sortierte gestern beim Einzug der MKS in die Räume an der Scharffstraße die Instrumentenkoffer.

Foto: Peiseler Christian

Das Glas-Dach-Foyer, das beide Fachwerkhäuser an der Scharffstraße miteinander verbindet, steht bereits voller neuer, weißer Schränke. In der Mitte liegt ein Berg mit Geigen, Gitarren und zwei Kontrabässen. Die Leihinstrumente ruhen geschützt in Instrumentenkoffern. Nach und nach tragen Männer die Schränke und Instrumente in die Räume. Sie orientieren sich an Aufklebern, die die Zimmernummern enthalten. Es besteht kein Grund zur Hektik. In zwei Wochen sind alle startklar.

Die Probleme mit der Akustik scheinen gelöst zu sein, so dass sich während des Unterrichts die Instrumentengruppen nicht stören werden. "Das klappt gut", sagt Sueli Heider. Die für den Umbau zuständige Architektin setzt flexible und an den Wänden fest installierte Akustikplatten ein. Zudem erhielt der Boden eine spezielle Schalltritt-Dämmung. Zurzeit nehmen etwa 2000 Schüler Unterricht an der MKS. Sie werden von 50 Dozenten betreut. Die anderen Standorte der Musikschule in Lennep, Lüttringhausen und der Innenstadt bleiben erhalten. Schlagzeuger werden an der Scharffstraße nicht zu hören sein. Das obere Haus (Nummer 7) ist als neues Kunstschul-Domizil vorgesehen. Bisher arbeiten die Dozenten im Keller der Böker-Villa. Künftig verfügen sie über separate Räume für ihre Projekte mit Holz, Ton und Stoffen. Mit Konzerten und kleinen Ausstellungen will sich die Musik- und Kunstschule in Zukunft besser der Öffentlichkeit präsentieren. Dazu dient das Glasfoyer als Aufführungsort. "Begegnung" ist das zentrale Stichwort. Vor allem Begegnung zwischen Flüchtlingen und Bürgern. So etwas wie eine "kulturelle Willkommenskultur" soll es dort bald geben. Daher hat das Land die Finanzierung des Umbaus und des Umzugs übernommen. Die Förderung liegt bei 690.000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt beträgt knapp 70.000 Euro.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort