Remscheid Müngstener Brücke wird erneut gesperrt

Remscheid · In den Sommerferien vom 4. bis 26. Juli wechselt die Deutsche Bahn auf der 107 Meter hohen Eisenbahnbrücke weitere Rollenlager aus. Die Bahn geht derzeit davon aus, dass die Arbeiten im angegebenen Zeitraum erledigt werden.

 Die Müngstener Brücke muss wegen des Austauschs weitere Rollenlager erneut gesperrt werden.

Die Müngstener Brücke muss wegen des Austauschs weitere Rollenlager erneut gesperrt werden.

Foto: Jürgen Mol

Die Müngstener Brücke wird erneut komplett gesperrt - und zwar für vier Wochen in den Schulferien vom 4. Juli bis einschließlich 26. Juli. Die DB Netz AG will in diesem Zeitraum die Sanierungsarbeiten auf Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke fortsetzen. Ab Montag, 27. Juli, soll die S-Bahn "S 7" von Solingen Hauptbahnhof über Remscheid bis Wuppertal dann wieder fahrplanmäßig verkehren.

Für die Fahrgäste des "Müngsteners" bedeutet dies, zwischen dem Bahnhaltepunkt Solingen-Mitte bis Remscheid-Hauptbahnhof und umgekehrt vom Zug auf Busse umzusteigen und damit wieder mehr Fahrzeit in Kauf nehmen zu müssen. "Den Schienenersatzverkehr organisiert Abellio als Betreiber der S 7-Strecke", sagte gestern ein Sprecher des privaten Verkehrsunternehmens auf Anfrage.

Die Deutsche Bahn will weitere Rollenlager auf der Brücke auswechseln. "Es ist nicht davon auszugehen, dass der Termin länger dauert als vorgesehen", erklärte eine Bahnsprecherin. Denn Verzögerungen bei der Reparatur der Brücke gab es in der Vergangenheit schon reichlich. Vom 1. bis 4. Mai dieses Jahres war die Müngstener Brücke schon einmal gesperrt - die Bahn als Eigentümer der Brücke tauschte hier ebenfalls Rollenlager aus. Und auch davor hatten insbesondere die Berufspendler sehr viel Geduld bei der Sanierung des 465 Meter langen Stahlkolosses aufbringen müssen: Mehr als ein Jahr, vom 1. April 2013 bis Ende Juni 2014, hatte zunächst die Durststrecke dauern sollen, doch auch hier wurde noch einmal nachgelegt - bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014. Die Arbeiten hatten sich als komplizierter erwiesen als anfangs kalkuliert.

Zudem sorgte zum Ärger der Berufspendler Anfang des Jahres noch ein Hangrutsch in Remscheid für eine Sperrung der Strecke zwischen Solingen und Remscheid und den neuerlichen Einsatz von Bussen. Erst Mitte März fuhr die "S 7" wieder auf der gesamten Linie.

Die Bahn will bis 2017 30 Millionen Euro in die Grundsanierung der Brücke investieren. Im Anschluss an die jetzt anstehenden Arbeiten wird in den nächsten zwei Jahren noch ein neuer Korrosionsschutz angebracht. Diese Arbeiten hätten aber keine Auswirkungen auf den Fahrbetrieb. Ist alles erledigt, soll die Müngstener Brücke für 30 Jahre befahrbar sein.

Bahnkunden im Bergischen droht aber auch in Zukunft Ungemach. So wird die Nachbarstadt Wuppertal 2017 für mehrere Wochen vom Bahnverkehr abgeschnitten - mit entsprechenden Auswirkungen für Solinger und Remscheider Fahrgäste. Denn neben dem Hauptbahnhof in Elberfeld werden auch die Bahnhöfe Vohwinkel und Oberbarmen vom 10. bis 22. April 2017 (Osterferien) und 17. Juli bis 29. August 2017 (Sommerferien) vom Zugverkehr abgekoppelt. Ersatzbusse fahren dann von Wuppertal nach Solingen, Düsseldorf oder Essen. Immerhin bleiben die Verbindungen von Solingen gen Köln und Düsseldorf unberührt.

Grund für diese kompletten Gleissperrungen ist die Erneuerung des elektronischen Stellwerkes in Vohwinkel. Die Bahn investiert hier 32 Millionen Euro in neue Technik.

(RP)
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