Remscheid Dies soll die letzte Brücken-Sperrung sein

Remscheid · 28 Rollenlager der Müngstener Brücke werden vom 4. bis zum 26. Juli ausgetauscht. Busse fahren wieder als Ersatz.

 Eines der 28 alten Rollenlager der Müngstener Brücke, die ausgetauscht werden müssen. Sie sind der Kontakt zwischen Unter- und Oberbau der Brücke und gleichen die Kräfte aus, die auf das Bauwerk einwirken.

Eines der 28 alten Rollenlager der Müngstener Brücke, die ausgetauscht werden müssen. Sie sind der Kontakt zwischen Unter- und Oberbau der Brücke und gleichen die Kräfte aus, die auf das Bauwerk einwirken.

Foto: Deutsche Bahn

Es soll, so sagt Michael Käufer von der DB Netz AG, die letzte Sperrung der Müngstener Brücke im Zuge der umfangreichen Sanierung sein: Am Samstag, 4. Juli, beginnt der Austausch der insgesamt 28 Rollenlager, auf denen der Brückenaufbau samt Gleisen aufliegt. Gut drei Wochen sind dafür eingeplant, am 26. Juli soll die Sperrung enden. "Es herrsche eine "gespannte Nervosität" berichtete Käufer gestern der Presse. Ein Austausch von Lagern sei "so noch nie gemacht worden".

Doch anders als im Winter 2013, als die Bahn marode Kopfplatten entdeckte und die Bauarbeiten sich verlängerten, ist man diesmal vorbereitet. 28 Stahlbleche liegen für den Fall bereit, dass der Unterbau der alten Rollenlager ausgetauscht werden muss.

In vier Bauabschnitte sind die Arbeiten aufgeteilt. Bei Halbzeit will man eine erste Bilanz ziehen. Ergeben sich doch unerwartete Probleme, soll die Fertigstellung zu einem anderen Zeitpunkt geschehen. "Wir haben für alle Varianten die Freigabe", sagte Käufer gestern. Grund für diese Taktik: Unmittelbar im Anschluss an die Arbeiten auf der Brücke beginnen auf der Strecke der S 7 zwischen Remscheid und Wuppertal Bauarbeiten am Gleiskörper, die an drei langen Wochenenden im August einen Schienenersatzverkehr nötig machen. Eine Situation wie im Sommer 2014, als Remscheid komplett vom Zugverkehr abgekoppelt war, will man vermeiden.

Parallel zum Austausch der Rollenlager beginnt in diesem Sommer die Erneuerung des Korrosionsschutzes an der Brücke. Ein erster Abschnitt auf Remscheider Seite wird gerade eingerüstet ("eingehaust"). Zunächst werden die alten Farbschichten abgetragen, dann neue aufgebracht. Dunkelgrau ist der gewählte Farbton. Bis 2017 wird sich das hinziehen - ohne das dafür Sperrungen nötig werden. Größere Abschnitte einzuhausen sei schon aus statischen Gründen nicht möglich, sagte Käufer. Einwirkende Windkräfte auf die Schutzfolien könnten die Statik der Brücke in Gefahr bringen.

Während der Brücken-Sperrung wird der Schienenersatzverkehr mit Bussen auf der Strecke zwischen dem Remscheider Hauptbahnhof und Solingen-Mitte verkehren. "Es ist dasselbe Busunternehmen, dass auch beim Hangsturz im Winter im Einsatz war", sagte Torsten Lux vom Streckenbetreiber Abellio. Auch der Fahrplan und die gewohnten Haltestellen der Busse wurden übernommen. Für Reisende ergebe sich tagsüber eine Verlängerung der Fahrzeit um rund 20 Minuten.

Der Schienenersatzverkehr wurde in die Online-Portale von Bahn und VRR eingearbeitet. Wer seine Fahrt zum Flughafen plant, erhält also eine Auskunft mit eingerechneter Busfahrt. In den Zügen der S 7 liegt der Ersatz-Fahrplan aus.

(RP)
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