Remscheid MKS prägt Lenneper Runde

Remscheid · Mehr als die Hälfte des dritten Bürgerdialogs im Forum Hackenberg widmete sich der ungewissen Zukunft der Musik- und Kunstschule. Lenneper Themen wie die Bücherei und das Röntgen-Stadion kamen nur kurz zur Sprache.

Eine Schule stand auch im Mittelpunkt des dritten und letzten Bürgerdialoges — auch wenn gar keine Lenneper Grundschule im Sparpaket der Oberbürgermeisterin auftaucht. Mehr als die Hälfte des Abends lang ging es am Donnerstag vor knapp 100 Besuchern im Forum Hackenberg um die Zukunft der städtischen Musik- und Kunstschule (MKS). Schüler und Lehrer plädierten vehement für den Erhalt der Einrichtung. Sie sei für Remscheid unverzichtbar. Hier werde nicht nur musische Bildung vermittelt, sondern auch der Charakter der Kinder geschult, sagte eine Mutter. So beliebt ist die Schule, dass sie lange Wartelisten hat.

Defizit von 800 000 Euro

Das alles unterstrich auch Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann, machte aber klar, dass der jährliche Zuschussbedarf von 800 000 Euro nicht weiter akzeptabel sei. Innenminister Ingo Wolf (FDP) habe klar gemacht, dass er Einsparungen auch bei kulturellen Einrichtungen erwarte. Wolle man die MKS erhalten, brauche man daher "neue Strukturen". Geprüft wird neben einer Privatisierung auch eine Kooperation mit den Nachbarstädten. Gelinge dies alles nicht, wäre die Schließung unumgänglich. Henkelmann versprach, den Prozess transparent zu gestalten. Ein Redner appellierte an die Stadt, zur Einnahmeverbesserung. die Kurs-Gebühren zu erhöhen. Die Bürger seien sicher bereit, mehr zu bezahlen, um ihre MKS in Remscheid zu erhalten.

Erst in der zweiten Stunde kam mit der Zukunft der Stadtteilbibliothek ein Lennep-Thema zur Sprache. Zwei Redner appellierten an die Stadt, die Bücherei nicht zu schließen, sie sei sehr wichtig für den Stadtteil. Es wurde auch daran erinnert, dass der Neubau in der Altstadt mit Landesgeldern gefördert worden sei. Es bestehe die Gefahr, dass die Stadt hier Geld zurückzahlen müsse.

"Die Schließung ist nicht das Ziel", sagte Henkelmann. Vielmehr hoffe die Stadt auf eine Kooperation mit Ehrenamtlichen nach dem Modell der "Lütteraten". Es gebe dazu gute Signale der Lenneper Vereine, sagte Henkelmann auch an die Adresse von Klaus Kreutzer vom Verkehrs- und Förderverein, der im Publikum saß.

Geld reicht nur für ein Stadion

Zur geplanten Verkauf des Röntgen-Stadions sagte Oberbürgermeisterin Beate Wilding, dass die Stadt sich nur noch ein Stadion dieser Größenordnung leisten könne. Der Reparaturstau in Lennep sei höher als in Reinshagen. Diese Anlage könne man mit dem Erlös aus dem Verkauf des Röntgen-Stadions in einen guten Zustand versetzen.

RöntgenStadion Seite C 1

(RP)
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