Remscheid Mit Pasta Zukunft der Firma gesichert

Remscheid · "Steinhaus" besteht seit 175 Jahren. Der Stammsitz liegt in Lennep. Neue Produktionshalle wird diese Woche eröffnet.

 Blütenweiße Kittel trugen die Mitarbeiter der Firma Steinhaus damals - die Männer auch Krawatte. Im Hintergrund dieser historischen Aufnahme ist das Firmenschild zu sehen.

Blütenweiße Kittel trugen die Mitarbeiter der Firma Steinhaus damals - die Männer auch Krawatte. Im Hintergrund dieser historischen Aufnahme ist das Firmenschild zu sehen.

Foto: steinhaus

Als Karl-Ullrich Steinhaus und sein Bruder Eckhard Anfang der 1980er Jahre die Produktion von frischer Pasta für ihr Unternehmen entdeckten und erfolgreich am Markt einführten, erwies sich das für die Lenneper Steinhaus GmbH als Volltreffer. Denn damit schuf sich das Traditionsunternehmen eines der wichtigsten Standbeine für die Zukunft. Der Lebensmittelhandel hatte seinerzeit Fleischtheken mit wachsendem Sortiment eingeführt, was für zahlreiche Metzgereien das Aus bedeutete.

"Mit den Pastaspezialitäten mussten mein Vater und mein Onkel echte Überzeugungsarbeit leisten. Damals haben wir die Märkte sogar mit Kühlmöbeln ausgestattet, damit sie unsere Waren lagern konnten", weiß Anja Steinhaus-Nafe, die heute in fünfter Generation den Betrieb gemeinsam mit ihrem Mann Götz Nafe leitet.

In diesem Jahr feiert die Steinhaus GmbH ihr 175-jähriges Bestehen. Angefangen hat die Erfolgsgeschichte 1841 in Bergisch Born, wo Johann-Peter Steinhaus eine Ochsen- und Schweinemetzgerei mit angeschlossener Schankwirtschaft gründete. Ende des 19. Jahrhunderts führte dessen Sohn Paul im historischen Stadtkern von Lennep das Geschäft in einer neu errichteten Fleischerei fort. Im Foyer des heutigen Firmensitzes am Tenter Weg hängt das Porträt von Karl Steinhaus, dem Großvater der Geschäftsführerin. Er stellte die Weichen, um nach dem Krieg auf Wachstum zu setzen. Ein Filialnetz wurde ab 1969 aufgebaut und schon vier Jahre später entstand ein Fertigungsbetrieb, um Fleisch- und Wurstwaren in großer Menge und trotzdem in hoher Qualität zu produzieren.

Mit aktuell 450 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von knapp 120 Millionen Euro fährt Steinhaus weiter auf der Erfolgsschiene. Die Produktion hat man verschlankt, neben Pasta sind es die Bratenspezialitäten, auf die sich der Betrieb konzentriert. Die Vermarktung läuft direkt an den Lebensmittelhandel. Auf die wachsende Nachfrage hat die Geschäftsleitung reagiert und eine neue Produktionshalle am Firmensitz gebaut, die in dieser Woche eröffnet wird. "Wir brauchten in allen Bereichen mehr Platz", erklärt Anja Steinhaus-Nafe. Da man in Deutschland flächendeckend gut vertreten sei, gelte es nun, das Exportgeschäft weiter auszubauen. Insgesamt ist wie bei den Vorgängern in der Geschäftsleitung Innovation eines der wichtigsten Themen. "Der Unterschied zu früher ist aber, dass man für die Produkteinführung mehr Zeit hatte. Wenn eine Idee heute nicht einschlägt, ist sie sofort wieder raus", stellt sie fest.

Um die gute Qualität zu halten, setzt das Unternehmen ganz entscheidend auf seine Mitarbeiter. "Sie sind wichtig und immer wichtig gewesen. Gerade, weil bei uns noch vieles handwerklich abläuft, braucht man Fachkräfte mit Sachverstand." So soll die Belegschaft auch im Mittelpunkt des Jubiläumsfestes stehen. Mit ihr wird im September gefeiert.

(bona)
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