Remscheid Mit High-Tech für Autos und Handys handeln

Remscheid · Schon während seiner Ausbildung zum Industriekaufmann hatte Thomas Chudoba ein starkes Interesse an technischen Problemen. "Ich war immer technisch getrieben. Als Azubi habe ich regelmäßig Verbesserungsvorschläge gemacht", sagt der Gründer der Thomas Chudoba Industrial Consulting. Während seiner Lehre bei den Kabelwerken Reinshagen entwickelte der Remscheider einen Patentantrag für eine heizbare Türdichtung.

 Thomas Chudoba hat sich mit 46 Jahren als Handelsvertreter selbstständig gemacht.

Thomas Chudoba hat sich mit 46 Jahren als Handelsvertreter selbstständig gemacht.

Foto: Jürgen Moll

Sein Blick auf technische Fragestellungen und die Lösungen derselben hat Chudoba durch seine weitere berufliche Laufbahn begleitet. Der heute 47-Jährige arbeitete für verschiedene Unternehmen aus den Branchen Automobilzulieferer und Elektrotechnik - bei dem Wuppertaler Unternehmen Coroplast war er unter anderem als Direktor im Vertriebsbereich tätig. Weitere Tätigkeiten führten ihn nach Köln oder Bayern.

Bei den wechselnden Einsatzgebieten habe er immer den Gedanken gehabt, sich eines Tages selbstständig zu machen, erzählt Chudoba. "Ich wollte nicht mehr, dass mir immer jemand sagt, wann ich nach Hause gehen muss." Nachdem er seit 2012 für die Firma KBE Elektrotechnik über ein Home-Office als Prokurist eine Vertretung für Kabel und Leitungen aufgebaut hatte, wurde der Wunsch nach einer selbstständigen Tätigkeit immer stärker. Und so gründete Chudoba im Juli vergangenen Jahres sein nach ihm benanntes Unternehmen. In der Walter-Freitag-Straße 1 hat er sein Büro, unterstützt wird er von einer Mitarbeiterin, demnächst kommt eine zweite dazu. Die vertriebenen Produkte sind ganz unterschiedlicher Art, kommen aber alle aus dem weiten Feld der Elektrotechnik. So handelt Chudoba weiterhin mit Kabeln und Leitungen von KBE, die unter anderem im Automobilbau oder in der Solarindustrie genutzt werden. Für die Thermo Flächenheizungs GmbH vertreibt er Heizfolien, die im Medizinbereich, der Gastronomie oder der Agrartechnik genutzt werden.

Überdies ist er Handelsrepräsentant für das chinesische Unternehmen CYG in Europa und Afrika. CYG stellt sogenannte Schrumpfschläuche her. "Solche Schrumpfschläuche werden heutzutage in allen Fahrzeugen verwandt", sagt Chudoba. Die Schläuche, die bei Erhitzung schrumpfen, sollen die Kabelstränge in den Fahrzeugen gas- und wasserdicht machen. Zudem vertritt er seit Kurzem die CYG-Tochter Way On, die Elektronikkomponenten herstellt, die etwa Smartphones vor dem Überhitzen schützen.

Vor allem durch die Handelsvertretung für die chinesischen Firmen muss Chudoba regelmäßig ins Reich der Mitte fliegen. Und auch die Kunden wollen betreut und besucht werden. Für die Bürozeiten in Remscheid muss da manchmal das Wochenende herhalten. Um in technischen Fragen mitreden zu können, hat Chudoba zudem ein Labor aufgebaut. Dort kann er die von ihm vertriebenen Produkte unter die Lupe nehmen. "Nur wenn ich die technischen Details kenne, kann ich die Kunden auch davon überzeugen", sagt er.

(RP)
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