Remscheid Mehr Sicherheit bei der Berufswahl

Remscheid · Das Modellprojekt "Talentschmiede" bekommt bei den Schülern eine gute Bewertung. Es soll weiter angeboten werden.

 Max, Sanan, Nick, Ela, Lotfi Badr, Rapahel, Jennifer, und Tobi nahmen an der Abschlussveranstaltung des Berufsorientierungsprojektes "Talentschmiede" in der Kraftstation teil

Max, Sanan, Nick, Ela, Lotfi Badr, Rapahel, Jennifer, und Tobi nahmen an der Abschlussveranstaltung des Berufsorientierungsprojektes "Talentschmiede" in der Kraftstation teil

Foto: Jürgen Moll

Ein Praktikum kann ein wichtiger Schritt auf dem Weg in das Berufsleben sein. Deshalb sollten sich Jugendliche rechtzeitig mit ihren Talenten auseinandersetzen und ausprobieren, welche Tätigkeiten ihnen Spaß machen. Dort setzt das Modellprojekt "Talentschmiede" der Kraftstation an.

Das dreimodulige Konzept für die praxisnahe Berufsorientierung wurde in den letzten zwei Jahren entwickelt und mit rund 140 Schülern getestet. Zum Abschluss des Projekts, das unter anderem durch die Aktion Mensch sowie die Stadtsparkasse gefördert wurde, zogen die Verantwortlichen gestern bei der Abschlussveranstaltung mit Zertifikatübergabe ein positives Fazit. Fast alle teilnehmenden Schüler der Projektklassen von der Karl-Kind-Förderschule, der Albert-Einstein-Gesamtschule, der Gemeinschaftshauptschule Wilhelmstraße, des Gertrud-Bäumer-Gymnasiums, der Alexander-von-Humboldt-Realschule sowie des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung würden es für alle Klassen ihrer Schule empfehlen.

"Das Konzept steht jetzt fest, sodass wir es allen Schulen anbieten könnten", erklärt Projektleiterin und Diplom-Pädagogin Dorothea Reckerth. Dazu zählen Erlebnispädagogig sowie ein Assessment-Center-Training. Alleinstellungsmerkmal ist der mobile Talentschmiedeparcours, der an 50 Stationen Einblicke in verschiedene Berufsbilder bietet. Anhand von praktischen Aufgaben lernen die Teilnehmer Aspekte von Jobs unter anderem aus dem Handwerk, der Sparkasse oder dem Altenheim kennen. Die verschiedenen Stationen haben regionale Unternehmen sowie Innungen der Remscheider Kreishandwerkerschaft erstellt. "Die Rückmeldung dazu war immer: ,Hätten wir das damals doch auch gehabt'", bemerkt Reckerth. Den Parcours sieht sie als Ergänzung zu dem Programm "Kein Abschluss ohne Anschluss (KAOA)". In Kooperation mit KAOA soll so Remscheider Schülern eine umfassende Orientierung zur Berufswahl ab der achten Klasse zur Verfügung stehen. Ziel ist es, dass die Jugendlichen sich bewusst für ein bestimmtes Praktikum entscheiden, um keine Chance zu verpassen.

Allerdings steht die Frage der künftigen Finanzierung der Talentschmiede noch offen. Rund 150.000 Euro werden für die Fortführung des Projekts pro Jahr benötigt. Dazu zählt neben den Personalkosten auch die Miete für einen dauerhaften Standort des Parcours. "Wir kämpfen darum, dass es weitergeht. Die Politik steht hinter uns", sagt die Diplom-Pädagogin.

(lupi)
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